Was tun bei Reizdarm?
Wie ein Reizdarm die Verdauung beeinträchtigt
Mal rumort er, mal verursacht er Blähungen, mal äußert er sich durch Verstopfung, ein anderes Mal kommt es zu Durchfall. Die Rede ist vom so genannten Reizdarm. Eine Bezeichnung für unspezifische, chronische Beschwerden des Verdauungstraktes. Ein Reizdarm kann die Lebensqualität der Betroffenen zum Teil massiv beeinträchtigen.
Nach medizinischen Untersuchungen leiden in den Industrieländern bis zu 24 Prozent aller Frauen und 19 Prozent aller Männer unter einem Reizdarm. War man früher der Meinung, die Symptome des Reizdarms würden durch Stress oder Angstzustände ausgelöst, weisen neueste Forschungsergebnisse darauf hin, dass der Reizdarm durch einen Mix aus genetischen- und Umweltfaktoren verursacht wird.
Die Ursachen des Reizdarms sind nicht eindeutig
Es gibt keinen Test, der die Diagnose Reizdarm liefert. Der Arzt muss die Erkrankung differenzialdiagnostisch einkreisen, indem er andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome hervorrufen, systematisch ausschließt. Denn die genannten Symptome des Reizdarms können sich ebenso bei einer Laktose- oder Gluten-Unverträglichkeit, bei einer Dickdarmentzündung oder bei Darmkrebs zeigen.
Die Ursachen des Reizdarms sind nicht eindeutig geklärt. Zum einen scheint eine hohe Vererbbarkeit zu bestehen, zum anderen zeigen medizinische Studien, dass etwa 20 Prozent der Reizdarm-Betroffenen sich diesen als Spätfolge einer schweren Magenverstimmung oder Lebensmittelvergiftung zugezogen haben. Als weitere Ursache gilt Unverträglichkeit von bestimmten Lebensmitteln. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass im Blut von Reizdarm-Patienten erhöhte Antikörper gegenüber Weizen- und Sojaprodukten sowie Rind- und Schweinefleisch nachgewiesen werden.
Was tun bei Reizdarm?
Zunächst: Ein Reizdarm ist kein Grund zur Beunruhigung. Es handelt sich nicht um eine schwere oder gar lebensbedrohende Erkrankung, wenngleich er mitunter heftige Beschwerden verursachen und das tägliche Leben beeinträchtigen kann.
Um herauszubekommen, was bei Ihnen den Reizdarm verursacht bzw. seine Symptome verschlimmert, sollten Sie zunächst Buch über Ihre Ernährungsweise führen. Schreiben Sie mindestens vier Wochen lang alles auf, was Sie essen und trinken. In Ihr Ernährungs-Tagebuch sollten Sie zudem die beobachteten Symptome, sowie deren Häufigkeit und Stärke notieren.
Möglicherweise finden Sie allein oder mit Hilfe Ihres Arztes auf diese Weise bereits heraus, welche Lebensmittel oder Inhaltsstoffe bzw. Kombinationen Ihnen Probleme bereiten, die Sie also in Zukunft meiden sollten.
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