Verstärkter Harndrang in der Schwangerschaft
Veränderungen während der Schwangerschaft
Die Schwangerschaft ist eine Phase der Veränderungen – der Körper der Frau passt sich an den wachsenden Embryo an. Während sich die Gebärmutter vergrößert und innere Organe ihre Position ändern, haben die meisten schwangeren Frauen das Gefühl, dass der Harndrang stärker wird. Tatsächlich fühlt sich der Harndrang während der Schwangerschaft intensiver an und setzt früher ein, selbst wenn die Blase erst leicht gefüllt ist. Viele Schwangere leiden unter diesem ungewohnten Gefühl, das sich zu den zahlreichen anderen Beschwerden gesellt. Allerdings handelt es sich bei dem gesteigerten Harndrang um etwas vollkommen Normales, das nahezu jede Frau während der Schwangerschaft betrifft. Erst nach der Geburt bilden sich die Veränderungen im Körper zurück, sodass nach einiger Zeit auch der Harndrang wieder schwächer wird. Die Gründe für das Problem liegen vor allem im Beckenboden und der dortigen Muskulatur, hängen aber auch mit dem veränderten Flüssigkeitshaushalt bei Schwangeren zusammen.
Körperliche Prozesse bei Schwangeren
Während der Schwangerschaft durchläuft der weibliche Körper eine Reihe von Veränderungsprozessen. Ausgelöst werden sie durch hormonelle Veränderungen, die alle dazu dienen, dass der Embryo wachsen und sich entwickeln kann. Dazu gehören unter anderem auch weicher werdende Muskeln, Sehnen und Bänder, denn nur dadurch ist es möglich, dass sich die Gebärmutter ausdehnen und dem Embryo Platz machen kann. Während sich die Gebärmutter im Bauchraum ausbreitet und innere Organe verschiebt, lastet auf dem Beckenboden eine besondere Belastung. Da die Beckenbodenmuskeln direkt mit der Blase zusammenhängen, kommt es zum gesteigerten Harndrang. Dieses Problem macht sich oft bereits im frühen Stadium der Schwangerschaft bemerkbar, wird mit den Monaten jedoch immer intensiver und für viele schwangere Frauen eine Belastung und Herausforderung im Alltag.
Beckenboden trainieren
Verantwortlich für den gesteigerten Harndrang ist die Belastung auf den Beckenboden – allerdings ist dies nicht der einzige Grund. Auch der Flüssigkeitshaushalt verändert sich während der Schwangerschaft. Das vom Blut transportierte Flüssigkeitsvolumen ist bei Schwangeren deutlich erhöht, ein starker Harndrang ist eine Folge davon. Wichtig ist in jedem Fall, dennoch viel Wasser zu trinken. Darüber hinaus ist es hilfreich, die Muskulatur des Beckenbodens gezielt, aber sanft zu trainieren. Es gibt zahlreiche Übungen speziell für Schwangere. Auf der anderen Seite sollten bestimmte Muskelübungen und Sportarten während der Schwangerschaft nicht ausgeführt werden, da sie gefährlich sein können. Besser ist es, sich an die empfohlenen Übungen zu halten und diese regelmäßig zu trainieren, ohne sich dabei zu überanstrengen.
Leichter Urinverlust
Im Zuge des gesteigerten Harndrangs während der Schwangerschaft verlieren Frauen ab und zu einige Tropfen Urin. Dies ist normal, für viele Schwangere jedoch eine Belastung. In bestimmten Situationen kommt es besonders leicht zum ungewollten Urinverlust, etwa wenn Frauen Treppen steigen oder husten. Während des Aufenthalts zu Hause sollten Schwangere dem Harndrang nachgeben und möglichst häufig Wasser lassen, damit Keime aus den Harnwegen gespült werden. Auf diese Weise beugen Frauen während der Schwangerschaft Infektionen der Harnwege vor. Außer Haus ist dies jedoch nicht immer möglich und es kommt einfacher zum unkontrollierten Verlust von Urintropfen. Für diesen Fall sind spezielle Einlagen für Inkontinenz empfehlenswert, die sich auch für schwangere Frauen eignen. Sie sind sehr diskret und für die Aufnahme von Urin konzipiert.