Wie man sich vor dem Coronavirus schützt
Letzte Aktualisierung: 27.04.2020
So schützt man sich vor Ansteckung mit dem Coronavirus
Das Coronavirus (Covid-19) ist an Körpersekrete gebunden, also an Tröpfchen, die bei „feuchter Aussprache“, beim Niesen oder beim Husten aus Mund, Nase und Rachen geschleudert werden. Coronaviren fliegen nicht einfach durch die Luft, sondern nur im Zusammenhang mit Atemwegs-Sekreten. Deshalb findet die Ansteckung mit dem Corovirus nicht durch Einatmen, sondern nur über die Tröpfcheninfektion statt.
Außerdem kann das Virus aber auch indirekt übertragen werden, zum Beispiel indem eine infizierte Person sich in die Hand hustet und danach eine Türklinke, ein Essbesteck oder eine Haltestange in der U-Bahn anfasst. Über solche Gegenstände können sich dann Gesunde unbemerkt infizieren, indem sie mit den Händen die Erreger berühren, aufnehmen und verbreiten. Bei Berührung mit den Händen im Gesicht, insbesondere an den Augen, der Nase, an den Lippen, kann das Virus so den eigenen Körper infizieren. Nicht umsonst lautet in diesen Tagen das erste Gebot der Virologen: Hände waschen, gründlich und oft. Je mehr umso besser. Die Ansteckung geht in sehr vielen Fällen von den Händen aus.
Bekannt ist, dass das Coronavirus vor allem Erwachsene und Jugendliche infiziert. Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen oder Asthma zeigen häufiger einen schweren Krankheitsverlauf. Die Anzeichen für eine Erkrankung: Das Coronavirus verursacht Erkältungssymptome, Halsschmerzen und Fieber. Es kann bei einer Infektion mit dem Virus auch zu Durchfall kommen. Die durchschnittliche Inkubationszeit (Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbrechen der Krankheit) beträgt bei Coronaviren drei bis sieben Tage.
Ein einfacher Mundschutz oder eine Atemschutzmaske kann vor allem die Tröpfchen von Erkrankten oder Infizierten abfangen und damit die weitere Ausbreitung eindämmen. Wer noch nicht definitiv weiß, ob er mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert ist, das die mit COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) bezeichnete schwere Lungenerkrankung auslöst, schützt damit seine Mitmenschen. Denn auch wenn bei einem selbst noch keine Symptome erkennbar sind, kann man bereits andere Menschen anstecken. Für Gesunde bietet die Abdeckung des Gesichts ebenfalls einen gewissen Schutz. Wer dazu noch eine Brille trägt – egal ob Sehbrille oder Schutzbrille – ist weitgehend auf der sicheren Seite gegen eine Kontaminierung mit Tröpfchen im Gesichtsbereich.
Die Tröpfchen von Atemwegs-Sekreten aus dem Körper eines Infizierten haben außerdem nur eine begrenzte Reichweite. Ein Abstand von zwei Metern zu Mitmenschen wird daher während der Corona-Epidemie von Virologen empfohlen.
Gelangen Viren von Infizierten auf die Haut von Gesunden, dringen sie über Schleimhäute von Mund, Nase, Augen in den Körper ein oder durch kleine Wunden, aufgekratzte Stellen (Pickel), oberflächige Entzündungsherde. Je besser diese möglichen Eintrittspforten durch Kleidung oder Schutzmasken abgeschirmt sind, umso geringer die Ansteckungsgefahr.
Infektionströpfchen können auch mit den Händen aufgenommen werden, wenn man Flächen berührt, auf denen diese Tröpfchen von einem Infizierten beim Sprechen, Niesen oder Abhusten gelandet sind. Das ist der Grund, warum Virologen das häufige und gründliche Händewaschen so sehr einfordern. Und auch die Empfehlung, ganz bewusst zu vermeiden, sich mit den Händen ins Gesicht zu fassen, hat hier ihre Begründung. So soll der Übertragungsweg von Händen zu den Schleimhäuten des Gesichts unterbunden werden.
Einmalhandschuhe können eine Infektion verhindern, wenn Flächen im öffentlichen Raum, in Bussen, U- und S-Bahnen, Flugzeugen und Zügen, Einkaufszentren und Kliniken zum Beispiel mit Viren kontaminiert sein könnten. Wichtig ist es, sich auch damit nicht ins Gesicht zu fassen und die Handschuhe vor dem Betreten der Wohnung sachgerecht abzustreifen und sofort in einem Entsorgungsbehälter (gelbe Tonne) zu verstauen.
Die Hausmittel gegen das neuartige Coronavirus
Die Viren sind empfindlich gegen Ethanol (Alkohol), feuchte Hitze, chemische Desinfektionsmittel. Einige pflanzliche Mittel, die Viren bekämpfen sollen, sind wirkungslos bis umstritten. Der Verzehr von acht bis zehn Knoblauchzehen am Tag als Sud oder gerieben eingenommen, hat bislang keine belegte Wirkung gezeigt, außer unangenehmen Begleiterscheinungen. Auch das Einreiben mit Sesamöl kann keinen wirksamen Schutz garantieren.
Hausmittel ätherische Öle: Anders sieht es bei der äußerlichen Anwendung der ätherischen Ölen von: Melisse, Oregano, Wildorange, Gewürznelke, Zimtrinde (gilt als besonders antiviral), Eukalyptus, Teebaum, Rosmarin, Thymian, Cajeput, Speiklavendel, Palmarosa, Zitrone oder Bergamotte aus. Mit fetten Ölen zusammen (Nachtkerzenöl, Jojobaöl, Mandelöl) können sie als Einreibung verwendet werden. Sie sollen in der Lage sein, in den Körper einzudringen und Viren soweit zu inaktivieren, dass sie ihre Fähigkeit als Schadsoftware an den Körperzellen anzudocken, einbüßen. Zwar stehen umfassende klinische Tests noch aus, doch werden ätherische Öle seit altersher zur Virendeaktivierung eingesetzt und gelten aus Erfahrung als äußerst wirksam. Und an der Universität Heidelberg wird die antivirale Wirkung von ätherischen Ölen in neuerer Zeit eingehend wissenschaftlich (in vitro) untersucht. Vor allem das Hygieneinstitut der Uni ist damit befasst. – Ätherische Öle können also zusammen mit anderen Hausmitteln die Virendeaktivierung zumindest unterstützen.
Das gilt auch für ein pflanzliches Produkt aus dem roten Sonnenhut (Echinacea). Es ist ein Extrakt aus der Pflanze, der in einigen klinischen Studien zeigen konnte, dass er antiviral wirkt, indem er das Immunsystem stimuliert.
Auch ein Extrakt aus der Perlargoniumwurzel soll einen positiven Effekt auf das Immunsystem haben und somit die Virenvermehrung hemmen. Der letzte wissenschaftliche Beweis fehlt zwar noch, aber die Erfahrung zeigt auch hier die Wirksamkeit.
Hausmittel Alkohol: In fränkischen Wirtshäusern kann man gelegentlich beobachten, wie sich Gäste gegen die Übertragung von Krankheiten schützen. Ihre erste Bestellung gilt einem hochprozentigen Zwetschgenschnaps, den sie sich dann aber nicht hinter die Binde, sondern in die Hände kippen und diese kräftig damit einreiben. Fränkischer Zwetschgenschnaps hat nicht selten 40 bis 50 Prozent Alkohol und kann daher schon eine gewisse Schutzwirkung entfalten.
Alkohol (chemische Bezeichnung Ethanol) „tötet“ Viren ab oder wie Mediziner sagen, er „inaktiviert“ sie. Viren sind ja keine Lebewesen, daher kann man sie auch nicht „töten“. Viren sind vergleichbar mit einer Software, einer Schadsoftware. Wenn diese auf die Hardware Körperorganismus gelangt, übernimmt sie dort das Kommando. Sie programmiert Zellfunktionen um. Das heißt, dass es die Wirtszelle so umprogrammiert, dass diese neue Virenbausteine herstellt. Diese Bruchstücke bauen sich in der Wirtszelle zu neuen Viren zusammen. Ein Enzym des Virus (Neuraminidase) bugsiert die neuen Viren anschließend aus der infizierten Zelle heraus. Diese neu entstandene Virensoftware sucht sich neue Zellen, die sie umprogrammieren kann. Ein rasender Prozess kommt in Gang, der in Kürze den gesamten Organismus befällt und erkranken lässt.
Das Coronavirus löst bevorzugt in den Atemwegen und Atemorganen Entzündungen aus. Vor allem Lungenentzündungen können schnell lebensbedrohlich werden. Wenn die Lunge als eines der größten Organe des menschlichen Körpers sich entzündet, ringt der Organismus immer mit dem Tod. Und Antibiotika helfen im Gegensatz zu Alkohol nicht gegen Viren.
Die Alkohol-Dosierung: Wer meint, besonders hochprozentig hilft am besten, der irrt. Nicht die höchste Alkoholkonzentration, erzielt die beste Wirkung. Denn der Wassergehalt spielt bei Desinfektionen häufig eine ganz entscheidende Rolle. Mehr oder weniger reiner Alkohol aus nahezu 100 Prozent Ethanol ergibt daher keine gute Wirkung bei der Händedesinfektion. Virologen empfehlen 60 bis 80-prozentigen Alkohol. Er hat die optimale desinfizierende Wirkung. Höhere Konzentrationen muss man also verdünnen. In der Apotheke kann man sich die entsprechende Stärke herstellen lassen. Wenn man selbst verdünnt, muss man darauf achten, dass Verdünnungen nur mit destilliertem Wasser zubereitet werden dürfen, um die Wirkung nicht zu gefährden. Wichtig ist auch die Temperatur. Eisgekühlter Wodka ist ungeeignet. Zimmertemperatur sollte es mindestens sein.
Wer zuhause beispielsweise Klosterfrau Melissengeist im Arzneischränkchen aufbewahrt, braucht das Haus nicht zu verlassen, um sich desinfizierenden Alkohol zu besorgen. Allerdings sollte man dazu auch destilliertes Wasser vorrätig haben. Denn der Melissengeist enthält 79 Volumenprozent (Vol.-% abgekürzt) Alkohol (Ethanol). Er kann also zur Virendeaktivierung noch etwas verdünnt werden und wird dadurch ergiebiger.
Auch Spiritus ist zur Virendeaktivierung geeignet. Allerdings ist der Geruch nicht sehr angenehm, weil ihm Vergällungsmittel zugesetzt sind, um Menschen davon abzuhalten Spiritus zu trinken. Er enthält 94 Vol.-% Alkohol (Ethanol) und würde getrunken zu Verätzungen der Speiseröhre etc. führen. Man muss ihn auch zur Desinfektion gegen Viren mit destilliertem Wasser um etwa ein Drittel auf 60 bis 80 Vol.-% verdünnen.
Weitere Desinfektionsmittel:
Das neue Coronavirus ist relativ leicht mit Desinfektionsmitteln zu bekämpfen – das ist von großem Vorteil bei der Vorsorge und bei der Bekämpfung. Coronaviren haben eine Hülle, gehören zur Gruppe der „behüllten Viren“. Das haben sie mit dem Grippevirus Influenza gemein. Diese Hülle sorgt dafür, dass die Viren relativ empfindlich und angreifbar sind. Es reichen oft schon begrenzt viruzide Mittel.
Die behüllten Coronaviren lassen sich daher mit dem gebräuchlichsten Sterillium ((classic pure/med) inaktivieren. Auch das häufig angewandte Haushaltsdesinfektionsmittel Sagrotan kann zur Vireninaktivierung eingesetzt werden. Weitere begrenzt viruzide Mittel, die vom Robert Koch-Institut geprüft und als geeignet deklariert wurde, sind: Desderman® pure, Hospisept, Promanum® pure, Skinman® clear/soft, Softa-Man®, Außerdem geeignet sind auch die Präparate Aseptoman® viral, Manorapid® Synergy, Softa-Man® acute, Sterilium® virugard, Virusept® Monorapid Synergy. Letztere sind als „Viruzid“ eingestuft und würden auch gegen unbehüllte Viren wirken. Außerdem sind bekannte Virenhemmer die in Apotheken erhältlichen Präparate Betaseptic und Sixtan.
Jod ist ebenfalls ein wirksames Mittel gegen Viren. Als Jodtinktur, als Lösung oder auch als Salbe kann Jod auf die Haut direkt aufgetragen werden. Auf fettiger Haut sollte man das Mittel etwa zehn Minuten einziehen lassen, auf trockener Haut genügt eine Einwirkungszeit von einer Minute. Es ist möglich Jodtinktur für feuchte Umschläge oder Einreibungen zu verdünnen. Dazu nimmt man die doppelte oder bis zu fünffache Menge Wasser. Allerdings ist eine solche Jodbehandlung nur ein Notfallmittel, weil der intensive Rostton der Präparate Textilien und Haut unangenehm verfärbt. Insbesondere bei älteren Menschen ist außerdem die Gefahr einer durch Jod ausgelösten Störung der Schilddrüsenfunktion erhöht.
In Apotheken erhältliche jodhaltige Lösungen (Betaisodona-Lösung) sind nachweislich viruzid, also wirksam gegen Viren und zur Händedesinfektion zu empfehlen.
Da gängige Desinfektionsmittel in letzter Zeit öfter ausverkauft sind, hier noch der Hinweis auf weitere Mittel, die aber nur zur Flächendesinfektion bei Virenbefall geeignet sind. Sie sollten in der Apotheke ihres Vertrauens nach dem Umgang mit diesen Präparaten fragen:
- Formaldehyd: 0.5 - 5% wässrige Lösung - Glutaraldehyd/ als 1,5-Pentandial bezeichnet.
- Halogene - Natriumhypochlorit14, Chlordioxid Natriumchlorit Chloramin. 1 - 5% wässrige Lösung.
- Per-Verbindungen Wasserstoffperoxid, PerEssigsäure, Kaliumperoxomono-sulfat 0.02% wässrige Lösung
Mit Hitze gegen das Coronavirus: Viren sind bei niedrigen Temperaturen, auch bei Kälte (Minusgrade), äußerst stabil. Gegen Überwärmung und Hitze dagegen ist das Coronavirus sehr anfällig Schon bei einer Temperatur von 55-70 °C (feuchte Hitze) kommt es innerhalb von wenigen Minuten zur Zerstörung der Virushüllen. Damit ist die Infektion durch das Virus gebannt. Je höher die Temperatur, desto kürzer ist die Überlebenszeit. Das Virus reagiert auch äußerst empfindlich auf Trockenheit, Sonnenlicht und ultraviolettes Licht. Auch solche Bedingungen kann das SARS-CoV-2-Virus nur kurze Zeit überstehen.
SARS-CoV-2 überlebt folglich auch das Garen oder Kochen von Lebensmitteln nicht. Selbst wenn ein paar wenige Viren „davonkommen“ sollten, wäre die Wahrscheinlichkeit einer Virusinfektion nach solchen Behandlungen äußerst gering.
Virusbekämpfung in der Sauna und im Dampfbad: Da starke Wärme und Hitze also Viren deaktivieren und damit unschädlich machen können, empfahl der kalifornische Arzt Stephen Langer täglich fünf Minuten lang warme Luft aus einem Föhn einzuatmen. Er behauptete die Wärme töte die Viren ab.
Da könnte allerdings ein Trugschluss vorliegen. Denn die trockene Luft aus dem Föhn dürfte nur bedingt wirksam sein. Zur Deaktivierung von Viren benötigt man feuchte Hitze - zum Beispiel heißes Wasser oder Wasserdampf. Das liegt vor allem daran, dass Luft ein deutlich schlechterer Wärmeleiter ist als Wasserdampf.
Wenn es möglich wäre, sich in einer Wanne mit über 50 Grad heißem Wasser aufzuhalten, könnten alle Corona-Viren, die man sich auf der Haut eingefangen hat, mit einem Schlag regelrecht abgewaschen werden. Aber das ist illusorisch, weil erstens nicht auszuhalten und zweitens für Herz und Kreislauf evtl.so gefährlich wie das Virus selbst.
Anders sieht es aus, wenn man sich in die Sauna begibt. Ideal wäre eine Sauna zu Hause, weil evtl. in den öffentlichen Signalanlagen trotz der Hitze in den eigentlichen Saunakabinen noch Ansteckungsgefahr bestehen könnte. Die müsste man dann durch Anwendung von Desinfektionsmitteln (siehe oben) ausschalten.
In der Saunakabine herrschen von der Temperatur her ausgesprochen negative Bedingungen für Viren. 80 bis 100 °C deaktivieren das behüllte Coronavirus weitgehend zuverlässig. Ein paar Aufgüsse und die Feuchtigkeit aus den schwitzenden Körpern sorgen sogar für noch schlechtere infektiöse Bedingungen der Corona-Viren. Die Feuchtigkeit – feuchte Hitze – setzt ihnen so sehr zu, dass sie in kurzer Zeit inaktiv werden.
Geradezu optimal sind die Bedingungen zur Deaktivierung von Viren in einem Dampfbad. Dort herrscht, im Gegensatz zur an sich trockenen Sauna von Haus aus neben Hitze auch geballte Feuchtigkeit. Umhüllt von warmen Nebelschwaden und Kräuterduft in der Nase, kann man die gesundheitliche Wirkung genießen. Atemwege und Hautporen öffnen sich, die Muskeln werden entspannt. Und Viren gehen jämmerlich zugrunde.
Denn im Dampfbad herrschen 55 bis 65 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei nahezu 100 Prozent. Diese entsteht durch das „Aufgießen“, das Verdampfen von Wasser auf heißen Steinen. In dieser wirklich feuchten Hitze, die zur Virendeaktivierung empfohlen wird, verbleibt man eine Viertelstunde bis 20 Minuten. Das kann nach allen wissenschaftlichen Kriterien kein Virus an der Oberfläche des Körpers überleben.