Noro und Rota - die gefährlichsten Magen-Darm-Viren im Winter
Noro- und Rotaviren - der berüchtigte 24 Stunden Virus
28.11.2017 Magen-Darm-Viren und Schnupfenviren haben in den Wintermonaten Hochkonjunktur. Aber keineswegs nur die Rhinoviren, die den Schnupfen verursachen und die Influenzastämme der echten Grippe. Auch Noro- und Rota-Viren treiben ihr Unwesen. Sie befallen Magen und Darm. Die Infektion mit Noroviren oder Rotaviren ist vielen auch als 24 Stunden Virus bekann.
Magen-Darm-Viren Noro und Rota treiben im Winter ihr Unwesen
In diesem Winter rechnet das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin mit einer besonders hohen Zahl von Infektionsfällen durch das ansteckende Noro-Virus. Insgesamt wurden laut Institut bis zum Jahresbeginn schon rund 45.000 Erkrankungen registriert. Damit zeichne sich eine ungewöhnliche Häufigkeit von Infektionen ab. Epidemiologen erwarten, dass sich die Menschen in diesem Winter fünfmal häufiger anstecken als im selben Zeitraum des Vorjahres. In den letzten Wochen stieg die Zahl neuer Fälle pro Woche auf über 3.000.
Der Magen-Darm-Virus Noro ist überaus resistent und extrem ansteckend
Noro-Viren verursachen schwere Durchfälle und Erbrechen. Sie sind überaus resistent und extrem ansteckend. Die schweren Brechdurchfälle sind gerade für Kinder und ältere Menschen gefährlich. Die Erkrankung beginnt mit abrupt einsetzendem heftigem Erbrechen und Durchfall. Bauch- und Kopfschmerzen gehören ebenfalls zu den Symptomen. Fieber tritt dagegen nur selten auf.
Die Symptome würden normalerweise spätestens nach 42 Stunden wieder abklingen, teilte das RKI in diesen Tagen mit. Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit lägen höchstens drei Tage. Während der akuten Erkrankung und bis zu zwei Tage danach könne der Patient andere Menschen anstecken. Das Virus komme zwar das ganze Jahr über vor, in den Wintermonaten trete es aber gehäuft auf, so eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts.
Die Übertragung der Keime des Magen-Darm-Virus erfolgt sehr schnell
Die Übertragung der Keime erfolge sehr schnell. Um sich anzustecken, reiche meist der Kontakt mit bereits infizierten Personen oder der Verzehr verunreinigter Lebensmittel. Bereits nach circa 24 Stunden komme es zu den ersten, in der Regel sehr heftigen Reaktionen. Vor allem abwehrgeschwächte Menschen seien gefährdet, daher könne sich das Noro-Virus in Krankenhäusern, Senioren- und Pflegeheimen, aber auch in Kindereinrichtungen besonders schnell ausbreiten.
Bei Verdacht einer Ansteckung mit dem Magen-Darm-Virus den Hausarzt aufsuchen – viel und mineralreich trinken
Da es gegen die Viren selbst kein wirksames Medikament gibt, bekommen die Patienten meist viel Flüssigkeit und Elektrolytlösungen, um die großen Wasser- und Mineralstoffverluste auszugleichen. Denn durch das häufige, starke Erbrechen und die Durchfälle können vor allem ältere Personen regelrecht austrocknen.
Obwohl die Erkrankung in der Regel nach zwei Tagen von selbst verschwindet, kann sie für ältere und geschwächte Menschen sowie für Kinder zur ernsten Gefahr werden. Dieser Personengruppe wird empfohlen, bis zum Abklingen der Symptome das Bett zu hüten und sich mit Schonkost wie Zwieback, Salzstangen und magerer Brühe zu ernähren. Obstsäfte, Kaffee oder Milch sollte man meiden. Besteht der Verdacht einer Infektion, sollten gefährdete Personen auf jeden Fall umgehend ihren Hausarzt konsultieren.
Um sich vor einer Infektion zu schützen, empfehlen Experten strenge Hygienemaßnahmen. Regelmäßiges Händewaschen, vor allem nach dem Besuch der Toilette und die Reinigung der Toilettenbrille mit einem Desinfektionsmittel aus der Apotheke könne eine Ansteckung möglicherweise verhindern. Allerdings seien die Viren ausgesprochen resistent gegenüber Desinfektionsmitteln und Umwelteinflüssen, stabil gegen Säuren und Hitze bis 60°C.
Noro-Viren können jeden befallen – Rota-Viren sind vor allem für Kinder gefährlich
Die Noro-Viren sind weltweit verbreitet und stellen nach den Rotaviren die zweithäufigste Ursache akuter Gastroenteritiden (Darminfektionen)dar. Bei naßkalten Witterungslagen des Winters ist dann auch die Stunde der Rota-Viren gekommen. Häufig treten sie zusammen mit einer Grippewelle auf und befallen eine große Zahl von Menschen, sobald das Immunsystem überlastet und durch Erkältungen bereits überfordert ist. Rota-Viren lösen ebenfalls heftige Durchfälle aus. Vor allem für Kinder, geschwächte und ältere Menschen kann nach Auskunft von Immunologen die Kombination von Grippe mit Durchfall lebensgefährlich werden.
Auch hier ist es besonderrs wichtig, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Am besten mit elektrolythaltigen stillen Mineralwässern. Heilpraktiker und Ernährungswissenschaftler empfehlen als natürliche Anti-Durchfallmittel: Geriebene Äpfel, Schwarzbeeren (Heidelbeeren) in jeglicher Form, Artischocken, Kefir mit schwarzen Johannisbeeren oder dem Saft davon, Kombuchatee, Fenchel und Fencheltee.
Die akute Rotaviren-Gastroenteritis tritt in allen Lebensaltern auf, vorwiegend jedoch im Säuglings- und Kleinkindalter bis zu drei Jahren. Bei Kindern über sechs Jahren und bei Erwachsenen werden Rotavirus–Infektionen nur selten beobachtet.
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