Welche Hausmittel gegen Durchfall wirklich helfen
Durchfall kann mit wirksamen Hausmitteln bekämpft werden. Wir haben die besten Hausmittel gegen Durchfall (Diarrhö) und die hilfreichsten Tipps zusammengestellt.
Durchfall ist grausam. Er kommt stets am falschen Ort, zur falschen Zeit und oft überfallartig. Deshalb ist es besonders wichtig, Hausmittel gegen Durchfall zu kennen, mit denen man sich rasch selbst helfen kann. Die besten und bewährtesten Hausmittel gegen Durchfall (med. Diarrhö) haben wir hier zusammengestellt. Der medizinische Begriff Diarrhö kommt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet „durchfließen“. Genau dieses Durchfließen macht das Problem so unberechenbar, weil es den Schließmuskel „überlisten“ und dadurch besonders unangenehme Folgen haben kann.
Durchfall ist grausam. Er kommt stets am falschen Ort, zur falschen Zeit und oft überfallartig. Deshalb ist es besonders wichtig, wirksame Hausmittel gegen Durchfall zu kennen, mit denen man sich rasch selbst helfen kann.
Kohlepulver wird von Ärzten als Hausmittel gegen Durchfall empfohlen
Kohlepulver: Sehr bewährt und auch von Ärzten empfohlen. Kohlepulver gibt es in der Apotheke. Man löst mehrfach am Tag 1 ½ bis 2 Esslöffel davon in 1 Glas Wasser auf und trinkt die Mischung. Gut bewährt hat es sich, zusätzlich eine kräftige Prise Salz hinzuzufügen, um den Kochsalzverlust auszugleichen, der mit der erhöhten Ausscheidung bei Durchfällen einhergeht. Alternativ können auch Kohletabletten oder Heilerde helfen. Bei Anwendung von Heilerde ein bis zwei Teelöffel in ein Glas Wasser geben und in kleinen Schlucken trinken.
Heidelbeertee: Aus getrockneten Heidelbeeren (frische könnten eher abführend wirken) einen Tee nach folgendem Rezept zubereiten: Zwei gehäufte Esslöffel Beeren in einen halben Liter kaltes Wasser rühren, zum Kochen bringen. Nach zehn Minuten vom Herd nehmen abseihen, nicht süßen und mehrmals täglich ein Tässchen davon trinken.
Geriebener Apfel ist ein wirksamer Klassiker gegen Durchfall
Geriebener Apfel: Besonders für Kinder und ältere Menschen ist dieses Hausmittel geeignet. Man raspelt, reibt oder schabt einen Apfel in ein Gefäß. Die Braunfärbung (Oxidation) ist erwünscht. Langsam, teelöffelweise essen. Äpfel enthalten Pektine (Ballaststoffe), die in der Lage sind, den wässrigen Stuhl zu binden.
Apfel mit Salbei: Ein Mus aus den beiden Naturprodukten zubereiten, das den Darm beruhigen und den Stuhlgang normalisieren kann: drei bis vier Äpfel schälen und das Kernhaus entfernen. Reiben oder klein schneiden und mit ein bisschen Wasser zu Mus verkochen. Dazu einen Esslöffel zerkleinerte - gerebelte oder gemahlene - Salbeiblätter einmischen. Sie haben eine beruhigende Wirkung auf die Darmschleimhaut.
Bei Durchfall muss man viel trinken
Trinken: Trotz des wässrigen Stuhls bei Durchfall — bzw. gerade deshalb – muss viel getrunken werden. Der Flüssigkeitsverlust kann sehr hoch sein und muss ausgeglichen werden. Am besten geeignete Getränke sind Leitungswasser, stille Mineralwässer, milde Kräutertees. Die früher propagierte Methode Salzstangen zu essen und Cola dazu zu trinken, wird von Ärzten abgelehnt. Cola enthält viel zu viel Zucker. Möglicherweise kann das Getränk sogar abführend wirken. Besser ist es, den Salzverlust, der mit der vermehrten Flüssigkeitsausscheidung verbunden ist, durch ein leichtes Salzwasser auszugleichen: auf einen Liter Wasser gibt man einen halben bis einen Teelöffel Salz, einen Teelöffel Natron oder Backpulver (enthält ebenfalls Natron) und, falls vorhanden, zwei Esslöffel Bananensaft (kaliumreich). Einfacher ist es, sich eine Elektrolytlösung aus der Apotheke zu besorgen, die sowohl den Flüssigkeitsverlust als auch die ausgeschwemmten Minerale ersetzen kann.
Bananen: Bananen sind mehr als nur eine gern gereichte Babykost. Sie können durch ihren hohen Anteil an Pektin helfen, das Wasser im Darm zu binden. Damit wird der Stuhl wieder fester und das Durchfallgeschehen wird positiv beeinflusst. Außerdem enthalten Bananen Magnesium und Kalium, die dem durchfallgeschwächten Körper fehlen.
Großmutters Hausmittel gegen Durchfall: Fasten
Fasten: Um den geschädigten, gereizten Darm zu entlasten sollte man auf jeden Fall ein paar Mahlzeiten ganz aussetzen oder Großmutters Rezept befolgen: Leichten Tee, auch schwarzen Tee aber nur dünn dosiert, und dazu Zwieback oder dunkel getoastetes Weißbrot langsam Schluck für Schluck und Bissen für Bissen gut gekaut zu sich nehmen. Manche Oma schwört auch auf dünnen Haferschleim. Auch er ist als Durchfallmittel nicht ohne, weil er den Darm entlastet und von innen mit Schleim versorgt, der normal natürlich vorkommt, aber bei anhaltenden Durchfällen im Darm Mangelware wird und von Wässerigem abgelöst wird.
Der Darm steuert den Takt unseres Lebens
Nicht unser bewusstes Ich steuert die Vorgänge des Lebens, sondern das riesige Heer von hundert Billionen bakteriellen Einzellebewesen in unserem Darm. Es ist Milliarden Jahre älter als Gehirn und Verstand. Über Gefühle und Stimmungen, über Gesundheit oder Kranksein und sogar darüber, wie alt wir einst werden, wird nicht in unserem Kopf entschieden. Es ist unser bakterieller Urgrund, der darüber bestimmt. Mehr dazu hier.
Durchfall ist eine Verdauungsstörung, bei der als erstes dieses Billionenheer unserer wertvollen Darmbakterien leidet. Es ist selbst krank. Das heißt, es hat seine optimale Zusammensetzung eingebüßt. Normalerweise übernimmt es für uns die zuverlässige Zerlegung der Nahrungsmittel bis zum Ende. Im Dickdarm, dem Ende des Verdauungsstrangs (ca. 1,5 Meter lang), holen unsere Darmbakterien noch den letzten Rest an Nährstoffen aus dem weitgehend bereits verdauten Essen. Dieser Rest bleibt zwischen zwölf Stunden und mehreren Tagen im Dickdarm. Hier wird ihm auch das noch enthaltene Wasser entzogen. Wenn der Stuhl im Wesentlichen nur noch aus unverdaulicher Zellulose besteht, wird er, zusammen mit bis zu einigen hundert Gramm Bakterien durch den Anus ausgeschieden.
Durchfall entsteht meist durch Bakterien
Bei Durchfall funktioniert all dies nicht mehr. Durch krankhafte Vorgänge, meistens eine Infektion mit Bakterien, z. B.Salmonellen oder Viren (z.B. Noro- und Rotaviren) im Dickdarm ist die normale Funktion gestört. Auch Medikamente (bekannt dafür sind zum Beispiel Antibiotika) können die normale, gesunde Darmflora schädigen. Mikroorganismen, die da nicht hingehören, übernehmen dann das Kommando im Darm und verursachen gehäufte Stuhlentleerungen. Der Darminhalt ist dadurch ungeformt oder völlig flüssig. Die ausgeschiedene Menge und die Abfolge der Stuhlgänge sind deutlich erhöht. Das ist Durchfall. Dauert er länger als zwei Wochen spricht man von chronischem Durchfall, wie etwa bei Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn. Diese Arten von Darmkrankheiten gehören in die Hand des Arztes.
Weitere Hausmittel, mit denen man sich selbst helfen kann
Trockenhefe: Dies ist ein probiotischer Arzneistoff. Er wird gegen die schädlichen Bakterien und Pilze aktiv, die den Darm schädigen und Durchfall auslösen können. Trockenhefe verringert insbesondere den Flüssigkeitsverlust (antisekretorische Wirkung) indem es die von Schadbakterien (z. B. Salmonellen) ausgeschiedenen Giftstoffe unschädlich macht. Außerdem bekämpft Trockenhefe auch aktiv die schädlichen Bakterien und hindert sie an ihrer Vermehrung, auch dadurch, dass sie das körpereigene Immunsystem ankurbelt. Trockenhefe ist auch gegen Akne wirksam. Der Arzneistoff ist in Apotheken als fertiges Präparat erhältlich, z.B. Perenterol.
Darmbakterien: Durch die Zuführung von „richtigen“ Darmbakterien werden die schädlichen wieder verdrängt und so der durch sie ausgelöste Durchfall bekämpft. Zum Beispiel durch das Präparat Bioflorin, das die nützlichen Darmbakterien Enterococcus faecium enthält, die zur menschlichen Darmflora gehören. Außerdem Mutaflor, das als probiotisches Arzneimittel den Bakterienstamm E. coli Stamm Nissle 1917. zuführt. (Kann auch bei Verstopfung helfen).
Wärme hilft gegen Durchfall
Wärme: Da Durchfall oft auch mit Verkrampfungen im Verdauungstrakt einhergeht, ist Wärme wichtig. Sie entspannt den Darm, mildert die auftretenden Bauchschmerzen und kann auch die Dauer des Durchfallgeschehens verkürzen helfen.
Geeignet zum Wärmen des Bauches sind Kirchkernsäckchen (sehr leicht, kann man auch unter der Kleidung mitführen) oder die klassische Wärmeflasche.
Schüsslersalze als Hausmittel gegen Durchfall
Schüsslersalze: In vielen Hausapotheken stehen heute Schüsslersalze. Einige davon werden bei der Bekämpfung von Durchfällen eingesetzt. Nach klassischer Lehre nimmt man bei wässrigen Durchfällen und Bauchkrämpfen meist Magnesium phoshoricum D6. Dosierung: alle 5 Minuten eine Tablette in heißem Wasser gelöst einnehmen. Bei schleimigen Durchfällen lässt man alle 5 bis 10 Minuten eine Tablette Natrium chloratum D6 im Mund zergehen. Von Naturärzten und Heilpraktikern wird neuerdings auch Ferrum phosphoricum, Kalium phosphoricum, Natrium chloratum und Natrium sulfuricum in ähnlicher Dosierung empfohlen.