Gesundheit im Alter erhalten
Mit steigendem Alter erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit für chronische Krankheiten und Mehrfacherkrankungen.
Die moderne Zivilisation macht es möglich, dass viele Menschen heutzutage deutlich älter werden. Ihnen wird so die Perspektive geboten, auch noch lange nach der Beendigung des Berufs- und Familienlebens aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
Doch damit auch diese gewonnenen Jahre genossen werden können, sollten sich Körper und Geist nach Möglichkeit noch in einem guten Gesundheitszustand befinden. Denn mit steigendem Alter erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit für chronische Krankheiten und Mehrfacherkrankungen. Altersdemenz und starke Einschränkungen der Funktionsfähigkeit sorgen ebenfalls dafür, dass viele ältere Menschen im Alltag auf Hilfe angewiesen sind.
Erhalten der Gesundheit im Alter und Absicherung sind nötig
Umso wichtiger ist es, die eigene Gesundheit auch im Alter aufrechtzuerhalten, nicht weniger sinnvoll ist für den Fall der Fälle allerdings auch eine Absicherung. Sie stellt sicher, dass Betroffene bei Gesundheitsproblemen, Funktions- und Fähigkeitsstörungen fachgerecht und medizinisch versorgt werden.
Auch im Alter immer in Bewegung bleiben. Foto: Fotolia © contrastwerkstatt
Auch das Bundesministerium für Gesundheit rät Bürgern dazu, im eigenen Interesse für den Pflegefall vorzusorgen. Unterstützt werden Verbraucher dabei durch eine zusätzliche staatliche Förderung, weshalb sich das Investieren in eine private Pflegeversicherung durchaus auszahlt – vor allem in Anbetracht dessen, dass schon heute mehr als 2,5 Millionen Menschen in Deutschland auf Hilfeleistungen und Pflege angewiesen sind. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch die jeweilige Pflegestufe, durch die mitunter eine Wartezeit zustande kommt, gegebenenfalls aber auch umgangen werden kann. Klarheit verschafft ein genauerer Blick auf die exakten Tarifoptionen, wie sie hier inkl. staatlicher Förderung aufgeführt werden. Ob mit oder ohne private Pflegeversicherung, in jedem Fall sollte die Gesundheit im Alter auch auf anderem Wege erhalten bleiben. Vor allem regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sind hierfür relevant.
Die klassischen Alterserscheinungen
Irgendwann – bei den einen früher, bei den anderen später – spürt nahezu jeder Mensch es hier und dort zwicken, die erste Falten machen sich bemerkbar und das Gewicht nimmt zu. Typische Alterserscheinungen kommen hinzu, die meist auch eine direkte Folge des Lebensstils sind. Wer schon in jungen Jahren viel raucht, trinkt, zu viel isst und sich wenig bewegt, der riskiert so automatisch die Entwicklung chronischer Krankheiten und wird über kurz oder lang unter einem ermüdeten, untrainierten Körper leiden. Ganz klassisch zählen vor allem folgende körperliche Veränderungen zum Alterungsprozess. Sie sind zwar ganz natürlich, treten bei jedem Menschen jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt aus.
- Die Muskelmasse nimmt mit zunehmendem Alter ab. Das bedeutet gleichzeitig, dass Leistungsfähigkeit und Kraft ebenfalls weniger werden. Bewegungsdrang und Mobilität nehmen meist in ähnlichem Maße ab.
- Auch die Knochendichte vermindert sich. Dadurch steigt das Risiko an Osteoporose zu erkranken. Diese Erkrankung des Skeletts bringt es mit sich, dass die Knochen an Festigkeit verlieren und leichter brechen. Bei Frauen ist das Risiko übrigens etwa doppelt so hoch wie bei Männern.
- Die Fettmasse nimmt im Durchschnitt eher zu, mitunter steigt das Körpergewicht bis hin zu starkem Übergewicht.
- Teilweise ist es möglich, dass Organe in ihrer Funktion eingeschränkt sind. So lässt beispielsweise bei vielen die Verdauungsfähigkeit nach, aber auch Leber und Niere arbeiten nicht mehr vollständig.
Besonders kritisch ist hierbei das erhöhte Übergewicht, da es etliche Folgeerkrankungen auslösen kann. So steigt beispielsweise das Risiko chronischer Stoffwechselerkrankungen wie etwa Diabetes, aber auch Bluthochdruck, Arterienverkalkung oder erhöhte Blutfettwerte können die Folge sein. Krebsleiden, Demenzerkrankungen sowie Skelett- und Muskelerkrankungen können durch einen schlechten Lebensstil ebenfalls maßgeblich beeinflusst werden.
Gesunde Ernährung steht an erster Stelle. Foto: Fotolia © M.studio
Gesunde Ernährung steht an erster Stelle
Viele Erkrankungen lassen sich vermeiden, indem richtig gegessen und getrunken wird. So hat Übergewicht meist keine Chance und typische Folgeerkrankungen lassen sich vermeiden oder zumindest einschränken. Bei der Zusammenstellung des Speiseplans sind insbesondere die folgenden Tipps sinnvoll, um sich ausgewogen und gesund zu ernähren:
Wenig tierische Lebensmittel
Etwa ein Viertel der Nahrung besteht im Idealfall aus tierischen Lebensmittel. Dazu gehören sowohl Fleisch und Wurst als auch Fisch, Milchprodukte und Eier. Milch und Milchprodukte sind vor allem für die Kalziumversorgung wichtig. Seefisch ist hingegen eine gute Jodquelle, zwei Fischgerichte in der Woche sollten daher auf dem Speiseplan stehen. Fleisch enthält vor allem Eisen und Vitamin B, laut gesundheit.de ist eine Menge von etwa 300-600 g Fleisch und Wurst in der Woche bereits völlig ausreichend, um den Bedarf zu decken.
Pflanzliche Kost integrieren
Empfehlenswert ist ein Speiseplan, der zu drei Vierteln aus Obst, Gemüse, Getreideprodukten und Kartoffeln besteht. Gerade Obst und Gemüse stellen wesentliche Bestandteile einer gesunden Ernährung dar, denn sie enthalten kaum Fett, dafür jedoch reichlich Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
Fette und Öle sparsam verwenden
Grundsätzlich sollten Fette und Öle am besten sparsam verwendet werden. Wenn sie dennoch genutzt werden, so sollte eher zu pflanzlichen statt tierischen Fetten gegriffen werden. Diese beinhalten einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und können so Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.
Viel trinken
Trinken ist bekanntlich lebensnotwendig, denn Wasser wird für zahlreiche Stoffwechselvorgänge benötigt und ist zudem Hauptbestandteil des Urins, demnach scheidet es also die Giftstoffe aus. Während der Mensch zwar einige Zeit lang ohne Nahrung überleben kann, so kann er auf Wasser nur wenige Tage verzichten. Gerade im Alter wird das Trinken jedoch oftmals vergessen, zudem nimmt laut Apotheken-Umschau.de auch das Durstgefühl ab. Einige trinken im Alter so wenig, dass ihr Körper unter einem gefährlichen Flüssigkeitsmangel leidet. Nicht nur Haut und Schleimhäute trocknen so aus, auch der Kreislauf leidet akut und das Denken wird irgendwann anstrengend. 1,5 Liter Wasser am Tag sollten es daher schon sein, bei Sport, hohen Temperaturen und ähnlichen Einflüssen muss dieser Bedarf jedoch erhöht werden.
Sport und regelmäßige Bewegung
Die körperliche Aktivität hängt stark mit dem Alterungsprozess zusammen. Einerseits lassen sich so Muskel- und Knochenmasse erhalten, andererseits vermindert regelmäßige sportliche Betätigung auch das Risiko chronischer Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Osteoporose, Rückenbeschwerden oder Herz-Kreislauf-Krankheiten. Bei bereits vorhandenen Krankheitsbildern kann Bewegung zudem die Therapie und Rehabilitation fördern.
Um ein Mindestmaß an Bewegung zu erreichen, das auch wirklich als gesundheitsfördernd angesehen werden kann, sollte an mindestens drei Tagen pro Woche eine halbe Stunde oder mehr Sport getrieben werden. Dabei sollten eine Zunahme von Puls und Atemfrequenz sowie leichtes Schwitzen spürbar sein. Gerade Ausdauersportarten eignen sich dafür, beispielsweise:
- Rudern
- Dauerlauf
- Radfahren
- Skilanglauf
- Schwimmen
Ist dies aufgrund von Alter oder körperlicher Verfassung nicht möglich, so können aber auch schon positive Effekte durch eine halbe Stunde zügiges Gehen am Tag erzielt werden. Grundsätzlich gilt, dass es niemals zu spät ist, um aktiv zu werden.
Auch im Alter Sport treiben, zum Beispiel Ausdauertraining Joggen. Foto: Fotolia © Robert Kneschke
Weitere Tipps, um im Alter fit und gesund zu bleiben
Vorsorge in Anspruch nehmen
Niemand geht gern zum Arzt, dennoch ist es ratsam, die Möglichkeiten der Vorsorge in Anspruch zu nehmen. Auch wenn offenbar alles in Ordnung scheint, sind regelmäßige Routine-Untersuchungen sinnvoll. Mögliche Krankheiten lassen sich auf diesem Weg am frühesten entdecken und können dementsprechend auch am besten behandelt werden.
Soziale Kontakte nicht vernachlässigen
Mit dem Alter kommt oftmals auch die Einsamkeit. Die Position im Beruf, die Elternrolle oder auch die Rolle des Partners brechen nach und nach weg. Umso wichtiger ist es daher, die verbliebenen sozialen Kontakte zu pflegen, die auch außerhalb der Familie bestehen. Gerade aufgrund körperlicher Einschränkungen fehlt es jedoch häufig an der nötigen Flexibilität, hier kann und sollte das Pflegepersonal aushelfen oder Möglichkeiten bieten, um Kontakte zu knüpfen oder aufrechtzuerhalten. Wer noch mobil und selbständig ist, findet neue Bekanntschaften in Gruppenaktivitäten. Empfehlenswert sind hier beispielsweise Volkshochschulen oder Vereine. Da der Mensch von Natur aus ein soziales Wesen ist, ist der regelmäßige Austausch mit Freunden nicht nur wichtig für das Wohlbefinden, sondern aktiviert gleichermaßen das Gehirn und hilft, einer Demenz vorzubeugen.
Neues lernen
Ob Fremdsprache oder Musikinstrument, es ist nie zu spät, neue Interessen zu entdecken und auszuleben. Jede Herausforderung hält den Geist wach und sorgt dafür, dass sich neue Verschaltungen im Gehirn bilden. So lässt sich dem geistigen Abbau im Alter entgegenwirken. Auch regelmäßiges Lesen, Kartenspielen oder das Lösen von Kreuzworträtseln können das Risiko von Demenz reduzieren. Dabei gilt: je regelmäßiger und langfristiger, desto besser.