Naturheilmittel: Stutenmilch hilft nicht nur gegen Neurodermitis
Wissenschaftler sind dem Geheimnis der uralten Volksmedizin Stutenmilch auf der Spur.
Um Stutenmilch ranken sich viele Geheimnisse. Bei den nomadischen Steppenreitern Asiens ist Stutenmilch in vergorener Form als „Kymuß“ oder „Airag“ seit jeher Volksnahrungsmittel und Volksmedizin. Das kefirartige Getränk Stutenmilch liefert viele Mineralstoffe, gilt als äußerst gesund und wird von den Mongolen als das Lebenselixier überhaupt gepriesen.
Stutenmilch hilft bei Darmproblemen
An der Universität Jena untersuchen seit einiger Zeit Ernährungswissenschaftler die Wirkungen von Stutenmilch auf die menschliche Gesundheit. Ihre Arbeit wird vom Bundesforschungsministerium mit Fördermitteln unterstützt. In einer der Studien fanden die Jenaer Experten erstmals Hinweise auf eine Besserung bei Darmproblemen durch die Anwendung von Stutenmilch.
Auch bei Morbos Crohn kann Stutenmilch lindernd wirken
Der Konsum von Stutenmilch brachte Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa als Ergänzung zu einer medizinischen Standardtherapie eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden. Das ist nicht verwunderlich, denn Stutenmilch aktiviert die Milchsäuregärung im Darm. Die Anzahl der wichtigen Bifidus-Bakterien steigt an. Zusätzlich werden Verdauungsdrüsen angeregt, wodurch die Arbeit des Darms sehr günstig beeinflußt wird.
Stutenmilch wirkt antibakteriell
Stutenmilch sei von Natur aus reich an antibakteriell wirkenden und das Immunsystem fördernden Substanzen, haben die Jenaer Wissenschaftler herausgefunden. In ihr stecken „die Komponenten Lysozym, Lactoferrin und sekretorisches Immunglobulin A“, erklärte Dr. Rainer Schubert.
In einer klinischen Studie untersuchen die Wissenschaftler in Jena nun, welche Wirkungen man mit Stutenmilch bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis erreichen kann.
Heilpraktiker und Naturmediziner schwören schon seit rund 150 Jahren bei Schuppenflechte und Neurodermitis auf Stutenmilch. Wie ihre heilenden Wirkungen zustande kommen, war bislang allerdings nicht genau bekannt. Jetzt sollen diese Geheimnisse ergründet werden. Die dazu laufende Neurodermitis-Studie in Jena wird ebenfalls vom Bundesforschungsministerium unterstützt.
Es gibt schon lange Erfahrungen mit Stutenmilch bei Neurodermitis
An der REHA-Klinik in Graal-Müritz wurde bereits vor zwei Jahren eine Untersuchung über die Wirkung von Stutenmilch auf die menschliche Gesundheit durchgeführt. Dass sie wirkt, steht für die beteiligten Wissenschaftler fest. Die Patienten hatten an einer Trinkkur mit Stutenmilch teilgenommen. Dabei wurde tiefgefrorene Stutenmilch verwendet, die bei Raumtemperatur aufgetaut und eine halbe Stunde nach dem Frühstück getrunken wurde. Bei allen Neurodermitis–Patienten, die an ihrer Studie mit Stutenmilch teilgenommen hätten, habe es zumindest eine Verbesserung des Hautbildes gegeben.
Ein wesentlicher Teil der Wirkung von Stutenmilch soll auf der Optimierung der Abwehrkräfte innerhalb des Immunsystems beruhen. Denn eine Erkrankung der Haut bedeute auch eine verschlechterte Abwehrreaktion und oftmals ein überschießendes, autoagressives Immunsystem, das sich gegen den eigenen Körper richte, wie eben bei Neurodermitis.
Ist Stutenmilch der Muttermilch ähnlich?
Stutenmilch sei der menschlichen Muttermilch in der biochemischen Zusammensetzung sehr ähnlich. Sie enthalte wenig Fett, viel Milchzucker, sei reich an Mineralien, Spurenelementen und Vitamin-C. Stutenmilch fördere die Durchblutung, verbessere den Stoffwechsel und trage zur Glättung der Haut bei.
Allgemeine Verschleißerscheinungen und Erschöpfungszustände sollen sich durch das Trinken von Stutenmilch wesentlich bessern lassen.
In einigen Ländern dient sie auch heute noch als Volksheilmittel. In Rußland gibt es zahlreiche Sanatorien, wo eine Stutenmilch-Kur im Zentrum der Anwendungen steht. Stutenmilch wird dort z. B. zur Behandlung von Tuberkulose, Magen- und Darmstörungen, Stoffwechselstörungen, Kreislauferkrankungen, Nervenleiden, chronischer Hepatitis, sowie Geschwüren des Magens und des Zwölffingerdarms eingesetzt.
Pflegeprodukte auf Stutenmilchbasis
Stutenmilch findet wegen ihrer positiven Wirkungen auf die Haut seit langem Verwendung in Kosmetikprodukten. Durch die speziellen Eiweiße, Fette, Mineralstoffe, Vitamine und Enzyme wird nach Informationen von Dermatologen der Herstellerfirmen nicht nur der Gesamtorganismus positiv beeinflußt, sondern auch der Stoffwechsel der Haut angeregt. Dadurch erhöhe sich das Bindevermögen für die erforderliche Feuchtigkeit. Sie werde durch Stutenmilchprodukte stabilisiert. Die Elastizität der Haut lasse sich auf diese Weise steigern. Die Hautheilung werde aktiviert.
Heute gibt es eine ganze Palette von Pflegeprodukten aus Stutenmilch: Duschbad, Bodylotion, Gesichtscreme, Seife, Lippenbalsam, Sonnenschutzmilch und vieles mehr. Erhältlich sind diese Produkte in Apotheken, Drogerien, Reformhäusern und bei den Erzeugern.
Der aus vielen Medien bekannte Gesundheitsratgeber Prof. Hademar Bankhofer schrieb kürzlich über die Bedeutung von Stutenmilch für den Hautschutz im Wintert: „Durch trockene Luft in überheizten Räumen und das rauhe Herbstklima bekommen Menschen mit sehr empfindlicher Haut Probleme. Sie haben eine extrem trockene Haut am ganzen Körper, die zuweilen juckt und brennt. Dagegen helfen Präparate aus Stutenmilch. In der Apotheke gibt es Cremes und Lotions. Kapseln, Pulver oder Extrakt zum Einnehmen unterstützen die Wirkung.“
In Asien hat Stutenmilch als Heilmittel eine Jahrtausende alte Tradition
Bei den Chinesen galt die Milch der Stuten schon vor 3000 Jahren als Medizin. Wegen ihres häufigen Genusses von vergorener Stutenmilch wurden die nomadischen Skythen aus den eurasischen Steppengebieten von griechischen Dichtern und Historikern als das Volk der Pferdemelker bezeichnet. Aber auch die Griechen selbst tranken Stutenmilch. Alexander d.Gr. befahl seinen Reitern Stutenmilch zu trinken, das mache sie unbesiegbar. Auch Römer, Araber, Hunnen und Mongolen labten sich daran.
Um die gesundheitsfördernde Wirkung von Sahne und Milch wußten ebenfalls die alten Ägypter. Ihre legendäre Pharaonin Kleopatra vertraute auf Stutenmilch für ihre Schönheitspflege. Noch immer ist die letzte ägyptische Königin der Inbegriff für Anmut und natürliche Schönheit.
„Kleopatra-Bäder“ gehören heute zum Standard vieler Kurhäuser weltweit. Dabei handelt es sich um Bäder oder Wickel mit einem Zusatz von Sahne oder Milch. Auf der Ostseeinsel Rügen wie auch im österreichischen Rogner-Bad Blumau setzen die Bademeister auf Stutenmilch. Noch opulenter geht es bei den eigentlich als –äußerst sparsam bekannten Schwaben zu: In der Stuttgarter Schwabenquelle zum Beispiel wird der Gast zunächst mit einer Lotion aus Stutenmilch, Molke und Honig eingesalbt, ehe ein Rosenöl-Sprudelbad die Sinne betört.
Die Stuten werden erst gemolken, wenn das Fohlen satt ist
Und woher kommt die ganze Stutenmilch, die für Heilzwecke Verwendung findet? Es gibt rund zwei Dutzend Stutenmilch-Betriebe in Deutschland. Meistens werden Haflinger oder Norweger Pferde zur Milchlieferung gehalten. Sie sind dafür am besten geeignet. In den asiatischen Steppengebieten sind es die kleinwüchsigen Baschkiren- und Kasachenpferde, die sich am besten melken lassen.
Die Stuten werden erst dann gemolken, wenn die Fohlen imstande sind, schon ausreichend Futter, wie zum Beispiel Heu oder Gras, alleine zu fressen. Dies geschieht in der Regel ab der fünften Woche nach der Geburt. Pferde werden nicht wie etwa die Kühe speziell zur Milchgewinnung gezüchtet. Ihre Milchproduktion fällt auch vergleichsweise gering aus. Zudem ist das Melken nicht unproblematisch, denn Stuten geben nur Milch ab, wenn sie ihr Fohlen ständig bei sich haben. Wenn das Fohlen genug Milch getrunken hat, wird der Milchfluß, der durch den Saugreflex ausgelöst wurde, vom Melker verlängert. Es gehört aber viel Fingerspitzengefühl und Vertrauen zwischen Melker und Pferd dazu, um Milch zu gewinnen.
In modernen Stutenmilchbetrieben wird die Milch schonend weiterverarbeitet. Damit sie ihre positive gesundheitliche Wirkung nicht verliert, wird sie weder erhitzt noch sterilisiert. Nach dem Melken wird sie gekühlt und schließlich schockgefroren. So wird sie dann an Kunden verschickt.
Vorzeigebetrieb Lindenhof in der Nähe der Hauptstadt Berlin produziert Stutenmilch
Und wie sieht so ein Stutenmilchbetrieb aus? Hier ein Beispiel: Die nahe Hauptstadt Berlin mit ihrer Millionenbevölkerung und die reizvolle Landschaft des Ruppiner Landes in Brandenburg bieten dem bekannten Gestüt Lindenhof große Standortvorteile. Hier werden Fohlen großgezogen, Reitpferde ausgebildet und Urlauber, vor allem Kinder, in einer Pension beherbergt. Rund 25 Pferde stehen auf dem Hof, davon knapp zehn Stuten, die gemolken werden. Man kann an Ort und Stelle die frisch gemolkene Milch verkosten. Die Gäste der Pension schlafen direkt über dem Pferdestall. Es wird Reitunterricht angeboten.
Da gerade junge Menschen oft an Hautproblemen wie beispielsweise Akne leiden, haben so manche Reitschüler schon die Heilwirkungen der Stutenmilch getestet. Zum Beispiel der 19-jährige Christof K. Er sagt über seine Erfahrungen: „Ich war von Akne befallen. Der Schulstreß machte sie noch schlimmer. Die vom Hautarzt verschriebenen Medikamente wirkten eine Weile. Irgendwann reichte das aber nicht mehr aus und ich informierte mich über weitere Behandlungsmöglichkeiten. Mich schreckten vor allem die Nebenwirkungen zusätzlicher Tabletten ab. So kam ich auf Stutenmilch, die nach regelmäßiger Einnahme tatsächlich wirkte und mein angeknackstes Selbstbewußtsein deutlich anhob.“
Eine junge Reitschülerin gibt zu Protokoll: „Immer wenn ich die Möglichkeit habe, trinke ich Stutenmilch. Vor allem eben, wenn ich wieder auf dem Reiterhof bin und wenn ich Sodbrennen habe. Es verschwindet durch die Milch. Mir schmeckt sie außerdem. Ich habe festgestellt, daß sich ihr Geschmack verändert, je nach dem, was die Pferde gerade fressen. Wenn sie viel auf der Koppel sind und Gras fressen, schmeckt sie anders als wenn sie im Stall stehen.“
Karin Sch. aus Berlin, die sich einer Chemotherapie unterziehen mußte, beschreibt, wie sie dabei an „höllischen Bauchschmerzen gelitten“ habe. Innerhalb von 14 Tagen sei sie um sechs Kilo abgemagert. Kein Medikament hätte geholfen. Die Frau berichtet: „Während dieser Zeit sah ich einen Bericht über Stutenmilch. Am nächsten Tag kaufte ich mir gleich eine Monatsration. Am Abend trank ich den ersten Viertelliter. Am nächsten Morgen waren die Bauchkrämpfe verschwunden, meine Kraft und meine Lebensgeister waren auch wieder da. Es war wirklich ein kleines Wunder. Ich kann Stutenmilch während einer Chemo nur empfehlen. Man verkraftet diese weit besser und ist viel schneller wieder auf den Beinen.“
Prominente Schauspieler und Sportler schätzen die Kraft der Stutenmilch
Der Besitzer des Gestüts Lindenhof, Siegfried Dörge, hat auf seiner Netzseite ein Stutenmilch-Forum eingerichtet. Dort erfährt man, daß auch Sportler auf Stutenmilch schwören. Die acht Personen umfassende kasachische Boxstaffel zum Beispiel sei mit Stutenmilch im Gepäck zu den Olympischen Spielen nach Athen gereist. Ihr Trainer Jermarchan Ibraimow schwört auf die Stutenmilch. Vor vier Jahren in Sydney hatte er, ausgestattet mit reichlich Milch der heimatlichen Stuten, eine Goldmedaille geholt.
Auch andere Prominente, so geht aus Medienberichten hervor, stärken sich mit Stutenmilch. So zum Beispiel der ehemalige Zehnkämpfer Jürgen Hingsen. Er trinkt einen Cocktail, der Stutenmilch enthält. Außerdem Gerd Truntschka, der frühere Eishockeynationalspieler und der Schauspieler Heiner Lauterbach.
Siegfried Dörge hat ein Rezept für die Schönheitspflege, das er seinen Kunden gerne verrät. Er empfiehlt 250ml naturbelassene Stutenmilch für ein „Kleopatra-Bad“. Dabei wird die unverdünnte Milch zum Auftragen auf die Haut verwendet. Die Temperatur sollte 38 Grad Celsius betragen. Als Behandlungsdauer empfiehlt er etwa 20 bis 25 Minuten – egal ob Mann oder Frau.
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