Neurodermitis – verstehen, was mit der Haut passiert
p>Neurodermitis, einigen besser bekannt als atopisches Ekzem, ist eine chronisch verlaufende Erkrankung der Haut. Betroffene klagen während Krankheitsschüben über trockene, schuppige Haut sowie teilweise starken Juckreiz. Neben einer guten Hautpflege ist es wichtig, die Krankheit zu verstehen. Nur so kann man lernen, mit ihr zu leben.Neurodermitis ist weit verbreitet. So gibt die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) an, dass jährlich 2 Millionen Kinder und 2,5 Millionen Erwachsene an Neurodermitis leiden. In den USA weisen neuere Studien darauf hin, dass etwa sieben bis zehn Prozent der Bevölkerung am atopischen Ekzem leiden.
Wie äußert sich Neurodermitis?
Charakteristisch für Neurodermitis ist, dass sich die Krankheit je nach Lebensalter unterschiedlich äußern kann. Während man bei Babys häufig Ekzeme an den Wangen findet, sind diese bei Kindern eher an Ellenbeugen, Handgelenken und Kniekehlen sichtbar. Bei Erwachsenen sind Hals, Ellenbeugen, Arme und Beine am häufigsten betroffen. Permanenter Begleiter während eines Neurodermitis-Schubs ist Juckreiz. Die Ursache für diesen liegt darin, dass die Hautschutzbarriere gestört ist, so dass auslösende Substanzen leichter eindringen können. Typische immunologische Reaktionen der Haut wie Juckreiz und Spannungsgefühl sind die Folge. Auch wenn die Verlockung groß ist, an den betroffenen Stellen zu kratzen, sollte man dies vermeiden. Verschlechtert sich der Zustand der Haut zusätzlich, wird sie immer durchlässiger und es fehlt ihr an Fetten und Feuchtigkeit, wodurch sie immer anfälliger für Reizungen und Infektionen wird. Schnell entsteht ein Teufelskreis aus dem die Betroffenen schlecht wieder rauskommen.
Erkrankte sollten sich deswegen bestmöglich mit ihrer Neurodermitis auseinandersetzen. Wer Ursachen und auslösende Trigger kennt und weiß, was ihm bei einem Schub besonders gut tut, hat die besten Instrumente im Kampf gegen die chronische Krankheit an der Hand. Neurodermitis verstehen und mit ihr leben ist der Schlüssel.
Darauf sollte bei Neurodermitis geachtet werden
Ein großer Risikofaktor für die Entstehung einer Neurodermitis ist familiäre Veranlagung. Man geht allerdings davon aus, dass auch Umweltverschmutzung sowie die immer bessere Hygiene eine Rolle spielen könnten. Die Hygiene-Theorie basiert auf der Grundannahme, dass Kinder, die bereits früh Keimen ausgesetzt werden, ein besser trainiertes Immunsystem entwickeln.
Liegt eine genetische Veranlagung für Neurodermitis vor, können verschiedene Auslöser einen Neurodermitis-Schub begünstigen. Zu diesen gehören beispielsweise Schwitzen, trockene (Heizungs-)Luft, die Verwendung von hautreizenden Reinigungsmitteln oder Kosmetika mit hautreizenden Duft- und Konservierungsstoffen als auch typische Allergieauslöser wie Schimmelpilze, Haustaubmilben oder Tierhaare. Auch eine Schwangerschaft, die Menstruation sowie psychische Belastungen können einen Schub auslösen. Ärzte raten daher oft dazu, eine Entspannungsmethode zu erlernen, um mit stressigen Situationen besser umgehen zu können.
Neurodermitis richtig behandeln
Je nachdem, ob man sich gerade in einem Schub befindet oder nicht, kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden der Neurodermitis infrage.
Während schubfreier Intervalle:
- pH-neutrale Basispflege spendet Feuchtigkeit und stärkt die Hautbarriere
Wenn die Haut zu jucken beginnt:
- Kühlkompressen können bei Juckreiz Linderung verschaffen
- auch sanftes Kneten und Klopfen der Haut können helfen, ein Kratzen der Haut und somit mögliche Verletzungen zu verhindern
Wenn sich Ekzeme gebildet haben:
- verschreibungspflichtige Cremes und Salben helfen, die Entzündungsreaktion zu unterdrücken
- ergänzend dazu eine medizinische Pflege für offene Hautstellen verwenden