Gesund bis in die Spitzen: Wie gesunde Ernährung Haarausfall vorbeugen kann
Gesundheit und Wohlbefinden beruhen zu großen Teilen auf einem gesunden Stoffwechsel. Der wiederum sorgt dafür, dass die Zellen im gesamten Organismus gut versorgt sind und sich regelmäßig erneuern können. Auch gesundes und kräftiges Haar ist das Ergebnis eines gesunden Stoffwechsels. Wird das Haar über die Haarwurzel ausreichend mit Nährstoffen versorgt, erfolgt ein reges Zellwachstum, das für die Verlängerung jedes einzelnen Haares zuständig ist. Ein gestörter Stoffwechsel oder eine nicht ausreichende Nährstoffzufuhr wiederum hemmt die Zellteilung und es kann zu einer Störung des körpereigenen Haarwachstumszyklus bis hin zum Haarausfall kommen. Dieser muss in schwerwiegenden Fällen sogar medizinisch behandelt werden.
Eine ausgewogene Ernährung ist zwar keine Garantie dafür, dass das Haar lange gesund und kräftig bleibt, sie kann aber einen gesunden Stoffwechsel unterstützen und damit auch den Grundstein für gesundes Haarwachstum legen. Doch wie sollte die richtige Ernährung für gesunde Haare aussehen?
Diese ernährungswissenschaftlichen Grundlagen können dabei helfen, die Zellversorgung über eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu verbessern und damit dem Haarausfall entgegenzuwirken:
- ein gesunder Wasserhaushalt
- ein ausgeglichener Säure-Basenhaushalt
- eine Zufuhr möglichst hochwertiger Fette
Den Wasserhaushalt im Blick behalten
Trinken ist gesund – Diesen Grundsatz lernen die meisten Menschen schon in frühester Kindheit. Tatsächlich ist der Wasserhaushalt eine wichtige Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden. Der menschliche Körper besteht zu mehr als 50 Prozent aus Wasser, weswegen Wasser in allen Stoffwechselprozessen eine wesentliche Rolle spielt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einem gesunden Erwachsenen eine tägliche Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern, um den Flüssigkeitsbedarf ausreichend zu decken. Wird der Körper stark belastet, zum Beispiel beim Sport, oder ist er einer heißen und schwülen Umgebung ausgesetzt, steigt der Flüssigkeitsbedarf deutlich an. Im Sommer sollten Erwachsene deshalb eher 2 bis 2,5 Liter am Tag trinken. Besonders empfohlen ist der Konsum von Wasser und ungesüßten Kräutertees.Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Stoffwechselprozesse im Körper.
Wird der Körper nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt, wird das Blut dickflüssiger und viele Stoffwechselprozesse verlangsamen sich. Dazu zählen auch der Abbau und Abtransport von Schadstoffen über die Nieren sowie die Zellteilung. Für das Haar bedeutet das eine Verlangsamung der Stoffwechselprozesse, die für die Zellteilung und damit für das Haarwachstum verantwortlich sind. Das Haar wächst langsamer und trocknet gleichzeitig aus. Der Verlust von Volumen, Elastizität und Glanz kann die Folge sein.
Zur gesunden Ernährung gehört es deshalb unbedingt, den Wasserhaushalt im Blick zu behalten und im Alltag immer darauf zu achten, dass der Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt wird.
Den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen
Wenn Experten von gesunder Ernährung sprechen, ist dabei meist auch der Säure-Basen-Haushalt des menschlichen Körpers von Bedeutung. Die tägliche Ernährung beinhaltet saure und basische Lebensmittel, die sich beide auf den Organismus und die verschiedenen Stoffwechselprozesse auswirken. Gerät der Säure-Basen-Haushalt ins Ungleichgewicht und werden zu viele saure Lebensmittel zugeführt, kann das die Gesundheit und das Wohlbefinden empfindlich beeinflussen.
Zu den typischen sauren Lebensmitteln, die im Alltag häufig konsumiert werden, gehören
- Kaffee
- Alkohol
- Fleisch
- Zucker
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Stoffwechselprozesse im Körper.
Ein zu starker Konsum dieser Lebensmittel führt zur Übersäuerung, der so genannten Acidose. Vor allem in der zweiten Lebenshälfte kommt der Körper meist weniger gut mit der überhöhten Zufuhr saurer Lebensmittel zurecht und kann diese immer schlechter ausgleichen. Die Übersäuerung macht sich im Blut bemerkbar und darüber auch in den Stoffwechselprozessen der einzelnen Organe. Ein übersäuerter Organismus verlangsamt die Stoffwechselprozesse, weil das biologische Gleichgewicht gestört ist. Um die Übersäuerung auszugleichen, verbraucht der Körper gleichzeitig mehr Mineralstoffe, darunter vor allem Calcium, Zink, Magnesium und Eisen, die unter anderem für die Versorgung und das Wachstum des Haares benötigt werden.
Eine Unterversorgung mit diesen wichtigen Mineralstoffen führt außerdem dazu, dass die bei den verschiedenen Stoffwechselprozessen entstehenden Abfallstoffe nicht mehr richtig abtransportiert werden können und sich im Bereich der Haarwurzeln und Talgdrüsen ablagern. Dort stören sie das natürliche Gleichgewicht und können zu einer ungesünderen Haarstruktur und einer Schädigung der Kopfhaut führen. Eine anhaltende Störung des biologischen Gleichgewichtes im Bereich der Haarwurzeln und der Kopfhaut kann schließlich sogar zum Haarausfall führen.
Um einer Übersäuerung entgegenzuwirken, sollten säurebildende Lebensmittel wie Alkohol und Kaffee in Maßen genossen werden. Außerdem ist es wichtig, dass der Speiseplan eine Vielfalt basischer und basenbildender Lebensmittel enthält. Einen Überblick über eine ausgewogene basische Ernährung sowie eine Tabelle der wichtigsten basenbildenden Lebensmittel bietet die Internetseite des Zentrums für Gesundheit.
Auf gesunde Fette achten
Fett ist nicht gleich Fett – auch das ist ein Grundsatz, der den meisten Menschen nicht fremd ist. Trotzdem enthält der Speiseplan der meisten Menschen im Alltag immer noch zu viele eher ungesunde Fette. Die Rede ist von gesättigten Fetten, die im Körper schlechter abgebaut werden können als ungesättigte Fette und sich deshalb in den Fettzellen absetzen und dort Cholesterin bilden. Die Folge ist ein Anstieg des Cholesterinwertes, der sich langfristig negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken kann.
Ungesättigte Fette sind für den Körper deutlich besser verwertbar. Sie sind außerdem lebenswichtig für den menschlichen Körper und werden deshalb auch als essentielle Fette bezeichnet. Sie beeinflussen wesentliche Stoffwechselprozesse wie die Zellteilung und die Hormonproduktion und wirken sich dadurch auch auf die Gesundheit und das Wachstum des Haares aus. Besonders wichtig sind die so genannten Omega-3 und Omega-6 Fette, die der Körper nicht selbst herstellen kann und die deshalb über die Nahrung zugeführt werden müssen.
Fisch ist ein guter Lieferant der wertvollen Omega-3 Fette.
Eine ausreichende Aufnahme von Omega-6 Fetten ist für die meisten Menschen nicht schwer, denn sie sind in Fleisch, Eiern, Sonnenblumenöl und den meisten Molkereiprodukten enthalten. Omega-3 Fette kommen dagegen meist zu kurz. Sie können durch Verzehr von Fisch, Nüssen und Leinsamen aufgenommen werden. Ein zu hoher Omega-6 Überschuss kann die Stoffwechselprozesse im Körper wiederum ins Ungleichgewicht bringen. Experten vermuten, dass dieses Ungleichgewicht ein Auslöser für Entzündungen und chronische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Rheuma sein kann. Zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung gehört deshalb der bewusste Verzicht auf zu viele Omega-6 Fette zugunsten der für den Körper leichter verwertbaren Omega-3 Fette.
Bildquellen:
Abbildung 1: fotolia.com © drubig-photo
Abbildung 2: pixabay.com © byrev (CCO 1.0)
Abbildung 3: pixabay.com © acekreations (CCO 1.0)
Abbildung 4: pixabay.com © TapisRouge (CCO 1.0)