Blaue Augen sind doch die schönsten – das jedenfalls sagen die meisten Deutschen, wenn sie in Umfragen zu Wort kommen. Und bei Neugeborenen sind sie davon besonders angetan. Aber nicht alle Säuglinge haben wirklich blaue Augen. Bei vielen wirken sie zwar hellblau, sind aber in Wahrheit nur einfach sehr hell.
Das lässt sich folgendermaßen erklären: Die Regenbogenhaut oder Iris, die wir sehen, wenn wir dem Kind in die Augen blicken, besteht aus zwei Schichten. Die Oberfläche ist farblos, weich und watteartig. Dahinter liegt eine farbige Schicht, das sogenannte Pigmentepithel. Bei Neugeborenen enthält es noch sehr wenig Farbstoff. Das Licht das auf die Iris trifft, wird deshalb nur in geringem Maß absorbiert, im wesentlichen nur seine langwelligen Bestandteile. Die kurzwelligen Lichtanteile werden dagegen reflektiert und dieses Licht erscheint bläulich.
Später, wenn die Pigmentschicht ausgeprägt ist, kann man die eigentliche Augenfarbe erkennen. Sie entwickelt sich im Lauf des ersten Lebensjahres. Die Augenfarbe ist genetisch festgelegt, sie kann von Vater, Mutter oder von Großeltern vererbt werden.
Wegen der geringen Pigmentierung sind die Augen der Säuglinge in unseren Breiten sehr lichtempfindlich. Asiatische oder afrikanische Kinder sind von Anfang an der intensiven Sonneneinstrahlung in ihren Breiten angepasst und haben schon bei Geburt dunkle Augen. Bei ihnen ist die Pigmentschicht der Regenbogenhaut bereits voll ausgeprägt, wenn sie das Licht der Welt erblicken.