
Wildwachsende Gemüse und Salate: Viel besser und gesünder als die aus dem Garten - die wilde Frische der Natur
Wildwachsende Gemüse- und Salatgewächse aus Feld und Wald sind dem Kulturgemüse aus Gewächshäusern und von Folienbeeten haushoch überlegen. Das erklärt der Agrarbiologe Dr. Joachim Niklas. Er ist Deutschlands Nummer eins unter den Wildgemüseexperten. Niklas verrät, wie einfach es ist, Gemüsepflanzen und Kräuter aus der freien Natur als Heilpflanzen einzusetzen und als schmackhafte Speisen zuzubereiten: „Wildpflanzen sind in der Regel wesentlich reicher an Kalzium und Eisen als Kulturpflanzen und ihre Grünmasse hat einen hohen Gehalt an biologisch hochwertigem Eiweiß. Aus diesem Grund muß man in der Regel von den Wildpflanzen nur wesentlich kleinere Mengen essen, um die gleiche Menge an Wertstoffen zu sich zu nehmen.“
"Fast alle gängígen Frühjahrs-Wildkräuter enthalten mehr Vitamin C als die Zitrone"
Wildpflanzen, die ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel wachsen, sind laut Niklas wahre Vitaminbomben. Der Wildpflanzenexperte: „Fast alle gängigen Frühjahrs-Wildkräuter enthalten mehr Vitamin C als die Zitrone. Auch bei den anderen Vitaminen stellen die Wildpflanzen selbst die kultivierten „Vorzeigepflanzen“ in den Schatten. Der Bärenklau enthält fünfmal so viel Vitamin C wie die Zitrone, die Vogelmiere dreimal so viel Karotin wie die Karotte. Dazu kommen bei fast allen auch noch besondere Heilwirkungen.“
Niklas versichert im Gespräch mit MEDIZIN-WELT: „Brennnessel, der würzig riechende Gundermann - auch Gundelrebe oder Katzenminze genannt - Löwenzahn & Co. sind nicht nur gesund, sondern schmecken obendrein auch noch köstlich. Wer das herzhafte Aroma der Suppen, Salate, Gemüsebeilagen und Desserts, die sich aus diesen Pflanzen zaubern lassen, einmal auf der Zunge gespürt hat, wird es so leicht nicht wieder vergessen und unter Garantie zum Wildgemüse-Fan werden.“ Ganz sicher, wenn man erst einmal weiß, daß es wildwachsenden Ruccola gibt, daß Gänseblümchen besser schmecken als jeder Ackersalat und daß viele der Kräuter, die seit 5.000 Jahren Bestandteil des indischen Ayurveda sind, áuch bei uns in an Hecken und Gartenzäunen zu finden sind.
Wildgemüse lassen die Pfunde purzeln
Wildgemüse lassen die Pfunde purzeln und sind wirksamer als jede Schlankheitsdiät. Darauf weist der Experte ausdrücklich hin. Denn sie enthielten natürliche Pflanzenwirkstoffe, die aus Kulturpflanzen längst weggezüchtet wurden: „Diese Stoffe entsäuern den Organismus – ein Problem unter dem heute viele Menschen leiden. Dadurch beugen Sie Gicht und Rheuma vor.“ Bitterstoffe in Kräutern und Gemüsen seien natürliche Fatburner die unser Nahrungsfett dorthin lenken würden, wo es auch hingehen sollte, nämlich zur Fettverbrennung und nicht zur Einlagerung an Hüfte, Bauch und Po.
In der MEDIZIN-WELT erklärt Niklas, wie man Wildgemüse findet und erntet, worauf man achten muß und welche Wildpflanzen man das ganze Jahr über findet – sogar im Winter unter Schnee und Laub.