Was Sie über hormonelle Verhütungsmethoden wissen sollten
Pille, Pflaster, Vaginalring, Implantat, Spirale: Es gibt heute eine ganze Reihe von hormonellen Verhütungsmitteln. Hier erfahren Sie mehr über ihren Wirkmechanismus, ihre Nebenwirkungen und die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden.
Was ist ein hormonelles Verhütungsmittel?
Ein hormonelles Verhütungsmittel ist ein auf synthetischen Hormonen basierendes Mittel zur Empfängnisverhütung, das darauf abzielt, eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden. Es wirkt, indem es den Eisprung blockiert und den Zervixschleim undurchlässig hält, um zu verhindern, dass Spermien durch den Gebärmutterhals gelangen.
Arten von hormonellen Verhütungsmitteln
Nach den enthaltenen Hormonen unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten:
Die erste davon enthält eine Kombination aus Östrogen und Gestagen. Dabei gibt es drei Methoden der Verabreichung:
- Pille
- Verhütungsring
- Verhütungspflaster
Sie entscheiden sich nur durch die Methode, wie die Hormone in den Körper gelangen. Bei einem Verhütungspflaster werden die Hormone über die Haut aufgenommen und gelangen in den Blutkreislauf, wodurch der Eisprung auf die gleiche Weise wie bei der Pille zum Einnehmen blockiert wird.
Beispiele für solche Präparate sind Kombi-Pillen wie Eve und Maxim, das Verhütungspflaster Evra und die Verhütungsringe NuvaRing und GinoRing.
Die andere Art enthält nur Gestagen. Auch dabei gibt es drei Formen:
- Pille
- Verhütungsimplantat
- Hormonspirale
Häufig verwendete Präparate aus dieser Gruppe sind Minipillen wie Jubrele, Desogestrel Aristo und Yvette.
Gibt es hormonelle Verhütungsmittel für Männer?
In diesem Bereich ist die medizinische Forschung noch im Gange, eine klinische Anwendung ist aber auf absehbare Zeit noch nicht möglich. Somit bleiben Männern im Wesentlichen die Anwendung von Kondomen oder eine Vasektomie, um eine Schwangerschaft ihrer Partnerin zu verhindern.
Andere Ansätze sind Gels, Injektionen und beheizbare Slips. Keiner dieser Ansätze hat bisher zu einer in der Praxis anwendbaren Methode geführt.
Der Wirkmechanismus eines hormonellen Verhütungsmittels
Wie ein hormonelles Verhütungsmittel wirkt, kann sich unterscheiden. Bei der Pille, dem Pflaster und dem Verhütungsring besteht die Wirkung darin, dass sie den Eisprung blockieren. Die Hormonspirale wirkt lokal, indem sie die Einnistung des Embryos in die Gebärmutter verhindert. Sie wirkt auf die Gebärmutterschleimhaut, blockiert aber nicht den Eisprung.
Vorteile der einzelnen Methoden
Die hormonelle Verhütung funktioniert in den meisten Fällen sehr zuverlässig, indem sie den Eisprung blockiert, und die Verhütung mit einer Spirale zielt darauf ab, eine Veränderung der Gebärmutterschleimhaut herbeizuführen, um die Einnistung des Embryos zu verhindern.
Ein großer Vorteil der hormonellen Verhütung besteht darin, dass die meisten Methoden ab der frühen Jugend angewendet werden können, während einem jungen Mädchen, das noch nie Geschlechtsverkehr hatte, keine Spirale eingesetzt werden kann. Die hormonelle Verhütung ist wirksam und für alle Altersgruppen zugänglich. Der Ring und die Spirale sind besonders geeignet für Frauen, die die Pille manchmal vergessen oder die sehr unregelmäßige Arbeitszeiten haben.
Nachteile
Der Nachteil von Kombinationspräparaten, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthalten, besteht darin, dass sie mit Risiken von Venenthrombosen verbunden sind. Obwohl das selten vorkommt, muss dieses Risiko erwähnt werden.
Hormonelle Östrogen-Gestagen-Kontrazeptiva sollten bei Vorhandensein von vaskulären Risikofaktoren wie Venenentzündungen in der Familie, Blutgerinnungsstörungen, Übergewicht, Rauchen, Alkohol und Diabetes vermieden werden.
Nebenwirkungen
Hormonelle Verhütungsmittel können die folgenden Nebenwirkungen haben:
- Kopfschmerzen
- Brustschmerzen
- Störungen der Menstruation
- Stimmungsschwankungen
- Veränderung des Appetits
- Übelkeit
- Verlust der Libido
- Gewichtszunahme
- Trockenheit der Vagina
Wer sollte keine Kombinationspräparate verwenden?
Verhütungsmittel mit Östrogen und Gestagen sind bei Frauen über 40 nicht zu empfehlen. Auch Frauen mit Übergewicht, Raucherinnen, Frauen mit Bluthochdruck, Diabetikerinnen und Frauen, die zu Venenthrombosen neigen, würden durch die Verhütung mit einem Kombi-Präparat ihr Risiko auf eine Venenthrombose erhöhen.
Für alle diese Gruppen von Frauen eignen sich Verhütungsmittel besser, die nur ein Gestagen enthalten, beispielsweise eine Mini-Pille.
Fazit: Viele Optionen, bei richtiger Anwendung sehr zuverlässig
Seitdem die erste Antibabypille im Jahr 1960 auf den Markt kam, haben sich viele Methoden der hormonellen Verhütung entwickelt, die bei richtiger Anwendung sehr zuverlässig sind. Bei den Arten der Anwendung und der Verträglichkeit bestehen einige Unterschiede. Deshalb sollte sich jede Anwenderin beraten lassen, um eine Methode zu finden, die sie gut verträgt und die zu ihren Lebensgewohnheiten passt.