Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln: Es muss nicht immer eine Allergie sein
Nicht jeder, der glaubt an einer Allergie zu leiden, ist wirklich von einer solchen betroffen. Um nicht unnötig auf bestimmte, oft wertvolle Lebensmittel zu verzichten, ist eine genaue Diagnose wichtig. Eine neue Fach-Broschüre kann helfen.
Von Christine Langer
Laut Umfragen glaubt etwa ein Drittel der Deutschen, unter einer Lebensmittelallergie
zu leiden. Dabei sind von 100 Personen tatsächlich nur etwa ein bis zwei Erwachsene beziehungsweise fünf bis acht Kinder betroffen. Wie aber kommt es zu einer derartigen Fehleinschätzung in der Bevölkerung?
Treten nach dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln Beschwerden wie gerötete, juckende Haut, Ausschlag, Atem- und Kreislaufprobleme auf, liegt die Vermutung einer Allergie nahe. Doch nicht in allen Fällen handelt es sich um eine allergische Reaktion. Auch Abkömmlinge bestimmter Aminosäuren wie Histamin, Glutamat und Tyramin, aber auch einige Zusatzstoffe wie Farb- und Konservierungsstoffe, können bei empfindlichen Personen allergieähnliche Beschwerden auslösen.
Wie echte Allergien entstehen
Bei einer echten Allergie kommt es nach Kontakt mit bestimmten Eiweißverbindungen zu einer Überreaktion des körpereigenen Abwehrsystems. Immunzellen schütten verstärkt Botenstoffe aus, die zu Jucken, Schwellungen, Entzündungen und Kreislaufveränderungen führen. Bei zahlreichen Lebensmittelunverträglichkeiten ist allerdings nur der Abbau bestimmter Inhaltsstoffe gestört, so dass diese länger im Körper verbleiben. Wenn Substanzen Stoffe körpereigenen Botenstoffen ähneln, treten unerwünschte Reaktionen auf.
Der Geschmacksverstärker Glutamat fungiert im Körper beispielsweise als Signalstoff der Nervenzellen. Bei empfindlichen Personen können größere Mengen Glutamat, wie sie in asiatischen Gerichten oder Tütengerichten enthalten sind, zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Herzrasen führen. Der Aminosäureabkömmling Histamin, der in Wein, gereiftem Käse oder Tomaten vorkommt, spielt als Botenstoff bei der Immunabwehr eine wichtige Rolle, so dass sich hohe Mengen in allergieähnlichen Beschwerden widerspiegeln.
Was Konservierungsstoffe anrichten können
Der Glaube an einer Allergie zu leiden, lässt Betroffene oftmals Lebensmittel meiden, die sie unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin essen könnten. Allergieähnliche Beschwerden nach dem Genuss von Erdbeermarmelade müssen beispielsweise nicht auf eine Erdbeerallergie hindeuten, sondern können auch aufgrund einer Überempfindlichkeit gegen das Konservierungsmittel Benzoesäure auftreten. Erdbeeren an sich wären weiterhin verträglich. Um eine mögliche Nährstoffunterversorgung zu vermeiden, ist eine sichere Diagnose wichtig. Diese kann letztlich nur ein Arztbesuch sicher klären.
Wie Sie eine echte Lebensmittelallergie erkennen, wie diese entsteht, welche anderen Unverträglichkeiten ebenfalls Beschwerden verursachen können und wie Sie sich im Falle einer Allergie im Alltag verhalten sollten, erfahren Sie in der Broschüre „Lebensmittelallergien - Auf die richtige Diagnose kommt es an“, herausgegeben von der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V. Die 24-seitige Broschüre im DIN A4-Format ist gegen 4,40 Euro zuzüglich Versandkosten unter 0241 - 559 10 567 oder info@fet-ev.eu erhältlich.