
Was auf den Tisch kommt, wenn die Nase tropft: Nichts Kalorienreiches, der Gesundheit zuliebe?
Jeder kennt das: Wenn eigene Gesundheit und Wohlbefinden mal eine Pause einlegen, der Appetit aber nicht krankfeiern will, ist der Betroffene hinsichtlich einer korrekten Ernährungsweise oftmals verunsichert. Fragen tauchen auf, wie: „Nehme ich an Gewicht zu, wenn ich normal weiteresse, mein Stoffwechsel jedoch auf Grund eines Infektes auf Sparflamme läuft?“ Oder: „Hat eine Erkältung Einfluss auf den Kalorienverbrauch?“
Dabei geben wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse einfache Antworten zu komplexen Fragen. Welche das im Einzelnen sind, klärt der folgende Ratgeber in kurzer Form.
Gesund leben und fit sein bis ins hohe Alter, will grundsätzlich wohl jeder. Gesunde Ernährung und Lebensweise sind aber einer der entscheidenden Schlüssel für ein Plus an Vitalität und Lebensfreude, wie zahlreiche Studien der letzten Jahre und Jahrzehnte belegt haben. Doch was passiert eigentlich im Organismus, wenn eine Erkältung das körpereigene Immunsystem geschwächt hat?
Und wie ist die Situation in Einklang zu bringen mit einer momentanen Lebensweise, die auf Gewichtsreduktion ausgelegt ist?
Wie sich Vermutungen in der Praxis bestätigten, stellte sich gerade bei Fieberkrankheiten aufgrund der erhöhten Körpertemperatur eine Erhöhung des Grundumsatzes ein – mit einem höheren Kalorienverbrauch in Folge.
Körper im Stress: Das Immunsystem im Alarmzustand
Durchschnittlich einmal pro Jahr statten Grippeviren dem menschlichen Organismus einen ungebetenen Besuch ab und versetzen den Körper samt Immunsystem in eine Art Alarmzustand. Dabei nimmt die Anzahl der Immunzellen ab, die Killerzellen sind weniger aktiv und auch die Abwehrzellen bilden sich langsamer. Das geschwächte Immunsystem sorgt dafür, dass Eindringlinge wie Bakterien und Viren schnell die Oberhand gewinnen können, wie ein Gesundheitsmagazin die Situation beschreibt.
Entgegen landläufiger Meinung läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren, wenn der Körper mit einer Erkältung zu kämpfen hat. Er muss sämtliche Abwehrmechanismen aktivieren, was zu einem Mehr an Energiebedarf führt. Dabei fällt besonders das Anheben der Körpertemperatur besonders in Gewicht.
Eine höhere Körpertemperatur wiederum beschleunigt den Stoffwechsel, um den Selbstheilungsprozess einzuleiten und eine weitere Ausbreitung der Krankheitserreger zu verhindern.
Daher ist, wie ein Ernährungsblog in einer Teilnehmerdiskussion feststellt, die Ernährung bei Infekten weder qualitativ umzustellen, noch quantitativ zu reduzieren - solange der Appetit mitspielt.
Dennoch gibt es Ernährungstipps und -empfehlungen aus medizinischer Sicht, wie anhand der heutigen Erkenntnislage eine speziell für Krankheiten zusammengestellte Ernährung beschaffen sein sollte.
Besondere Ernährungsweise bei Krankheiten?
Nicht umsonst weisen Gesundheitsportale und Hersteller von Gesundheitspräparaten wie Lifestyle-Produkten auf ihren Webseiten verstärkt auf die Notwendigkeit besonderer Nahrungsempfehlungen im Krankheitsfall wie grippalen Infekten hin.
Eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährungsweise ist gerade in Erkältungszeiten besonders wichtig, um den Körper beim Kampf gegen Grippeviren mit Nährstoffen wirkungsvoll zu unterstützen.
So kann eine ausgewogene Ernährung nicht nur die Beschwerden im Krankheitsfall lindern, sondern ebenso den Heilungsprozess unterstützen. Direkt darunter befinden sich einem weiteren Themenkomplex heutige weit verbreitete Ernährungsmythen und irreführende, wissenschaftlich widerlegte Ansichten anschaulich zusammengefasst. Doch welcher Art sind sie im Hinblick auf Erkältungskrankheiten?
In den Bereich von Mythen und Ernährungsmärchen
Noch vor wenigen Jahrzehnten wurde der Theorie Glauben geschenkt, nach der die Verdauung den Körper davon ablenken würde, sich gegen Erreger und Viren zu wehren und dass es abträglich für erkältete Menschen sei, herzhaft zu essen. Mittlerweile gilt die Ansicht als überholt, ein hoher Kalorienbedarf während einer Erkältungsphase hilft nicht nur dabei, die Krankheit zu bekämpfen, sondern auch das Wohlbefinden durch einen hohen Anteil an Mikronährstoffen zu steigern.
Körpereigene Fresszellen der Immunabwehr verbrauchen bei ihrer Arbeit gegen Streptokokken & Co. viel Energie, weswegen Diätunternehmungen in der Krankheitsphase ruhen sollten.
Kalorienreiche Ernährung hat einen unmittelbaren Effekt auf die Effektivität von Körper-Abwehrzellen, wie Niederländische Forscher 2002 feststellen konnten. Den Ergebnissen zufolge bringt eine kalorienreiche Nahrungszufuhr eine Art Impuls der Immunabwehr in Gang, der dafür sorgt, dass die körpereigenen Abwehrzellen effektiver gegen Erreger arbeiten können.
Die Forscher zogen darauf das Fazit, dass der Organismus im Kampf gegen Viren und Bakterien auf eine ausreichende Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln angewiesen ist, wenngleich der Kalorienbedarf in der Krankheitsphase leicht erhöht ist.
Diäten während Erkältungsphasen – Sinn oder Unsinn?
In Erkältungsphasen verschafft sich der Organismus durch Hitze- und Fieberschübe Entlastung bei der Virenbekämpfung. Durch die höhere Körpertemperatur wird nicht nur der Stoffwechsel beschleunigt, sondern auch Selbstheilungsprozesse unterstützt, welche die Krankheitserreger abtöten. Abwehrreaktionen kosten Energie, die nachweislich zu höherem Kalorienverbrauch führt. Daher legen einige Untersuchungen nahe, während Erkältungsphasen auf Kalorienzählen zu verzichten und den Körper stattdessen durch ausreichende Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln beim Abwehrkampf zu unterstützen.
Während Erkältungsphasen sollte man auf Kalorienzählen verzichten
Wie gesundheitsgmbh.de in dem Zusammenhang informiert, führen verschiedene Krankheitszustände (Fieber, Verletzungen, Mobilität, Operationen, Chemotherapie, Traumata, Diabetes mellitus, Nieren-, Leber-, Herz- und Pankreasinsuffizienz) zu spezifischen Stoffwechselveränderungen. Für eine Erkrankungs-Situation würden eine Vielzahl modifizierter Ernährungstherapeutika unterschiedlicher Zusammensetzungen benötigt. Deshalb sei in einer sinnvollen Ernährungstherapie eine Anpassung an den veränderten Stoffwechsel angezeigt, der durch eine Veränderung des Krankheitsverlaufs und des tatsächlichen Bedarfs bedingt sein kann.
Huffingtonpost plädiert selbst in Erkältungsfällen für die Einhaltung regelmäßiger Essenszeiten mit kalorienreicher Kost, um die Kalorienzufuhr auf einem gleichmäßigeren, hohen Level zu halten. Denn: Verminderte Kalorienzufuhr bei Krankheit erhöhe nicht nur die Infektanfälligkeit, sondern verschlimmere auch bestehende Symptome und verlängere den Krankheitsverlauf.
Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr empfiehlt das Blatt zusätzlich eine stärker mit Flüssigkeit angereicherte Kost wie Fruchteis und Früchte-Tees. Darüber hinaus können leicht verdauliche Bananen mit ihrem hohen Kalium-Anteil entstandene Defizite bei Hitzeattacken, Übergeben oder Durchfall rasch wieder ausgleichen. Stärkehaltige Nahrungsmittel wie Knäckebrot belasten den Magen nicht und wirken verdauungsstabilisierend. Die Nahrung sollte ungesalzen, um dem Körper nicht die notwendige Flüssigkeit zu entziehen.
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