Neue Studien belegen: Enger Zusammenhang von Cholesterinüberschuß und Bluthochdruck
Erhöhte Cholesterinwerte im Blut bei Frauen weisen auf gefährlichen Bluthochdruck hin
Hohe Cholesterinwerte im Blut von Frauen sind die Vorboten eines krankhaften Bluthochdrucks. Dies ist das Ergebnis einer Langszeitstudie des „Brigham and Women’s Hospital“ (BWH) Boston/USA. Elf Jahre lang wurden insgesamt 16.130 Frauen ab 45 Jahren beobachtet. Keine litt zu Beginn der Untersuchung unter Bluthochdruck (Hypertonie). Nach elf Jahren hatten 4.593 Frauen Bluthochdruck entwickelt, schreiben die Wissenschaftler in den „Archives of Internal Medicine“.
In der Studie waren Frauen mit den höchsten Cholesterinwerten von Bluthochdruck betroffen
Im Vergleich waren vornehmlich jene Frauen von Bluthochdruck betroffen, die zu Beginn der Untersuchung die höchsten Werte an Gesamtcholesterin aufwiesen. Aus dieser Gruppe erkrankten zwölf Prozent mehr an Bluthochdruck als von denen, die zu Studienbeginn die niedrigsten Cholesterinwerte hatten.
„Die Kenntnis der Fettwerte bei Frauen mittleren Alters verbessert die Möglichkeit, jene zu identifizieren, die ein höheres Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck (einer Hypertonie) haben“, resümierte Studienleiter Howard Sesso vom BWH.
Cholesterinsenkende Medikamente schützen vor Bluthochdruck
Nun haben Therapiestudien am Universitätsklinikum des Saarlandes ergeben, dass Cholesterin senkende Medikamente - die so genannten Statine - bei Patienten mit Bluthochdruck zu einer Verringerung von freien Sauerstoffradikalen in der Gefäßwand und zu einer verbesserten Gefäßfunktion führen. Sie wirken bei dieser Patientengruppe arteriosklerotischen Gefäßveränderungen entgegen und senken das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Dies zeigte sich auch bei Patienten mit Bluthochdruck ohne gleichzeitige Fettstoffwechselstörung (normale bis niedrige Cholesterinspiegel). Diese Zusammenhänge konnte Dr. med. Sven Waßmann in experimentellen Arbeiten nachweisen. Damit ist der Zusammenhang von hohen Cholesterinwerten und Bluthochdruck ebenfalls nachgewiesen.
Auch pflanzliche Stoffe senken Cholesterin und Blutdruck
Auch pflanzliche Stoffe, die in der Lage sind, den Cholesterinspiegel zu senken, haben einen günstigen Einfluß auf die Blutdruckregulation. Insbesondere pflanzliche Sterole und Stanole - auch Phytosterole und Phytostanole genannt - vermögen den Blutcholesterinspiegel zu senken. Dies haben unabhängig voneinander in jüngster Zeit verschiedene wissenschaftliche Institute festgestellt. Nach Auskunft des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (StMUGV) sind die pflanzlichen Sterole vor allem in Gemüse, Früchten, Nüssen, Samen, Hülsenfrüchten und verschiedenen Pflanzenölen enthalten.
Über die Wirkung der pflanzlichen Sterole (Phytosterine) heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums, sie gelangten in die Leber und von da mit dem Gallensaft in den Dünndarm. Hier würden sie das Cholesterin aus bestimmten Zellen (Mizellen) verdrängen, mit deren Hilfe Fette und fettreiche Nahrungsbestandteile resorbiert werden. Auf diese Weise nähme der Körper weniger Cholesterin auf. Der Cholesterinspiegel im Blut sinke ab. „Die Senkung des Cholesterinspiegels bei Aufnahme von ca. 2 g/Tag Phytosterinen ist unbestritten“, bestätigte das Bayerische StMUGV.
Studie der Universität St. Petersburg ergibt: Zedernüsse senken Cholesterin und wirken damit gegen Bluthochdruck
Der regelmäßige Genuß von Zedernüssen und Zedernussöl aus der sibirischen Taiga senkt den Cholesterinspiegel bei Menschen aller Altersgruppen. Das ergab eine aktuelle Studie der Medizinischen Akademie von St. Petersburg. (Veröffentlicht in der Buch-Neuerscheinung „Zedernüsse aus der Taiga“ von Rotraut Carrasco). Die russischen Wissenschaftler fanden demnach in ihrer dreiwöchigen Untersuchung heraus, daß durch Einnahme von zweimal täglich drei Gramm Zedernußöl „eine Absenkung des Gesamtcholesterins“ erreicht wird. Außerdem verändert sich die Cholesterin-Zusammensetzung positiv. Das HDL-Cholesterin, also das „gute Cholesterin“, das der Arteriosklerose entgegenwirkt, nahm bei der Therapie mit Zedernußöl um 19 Prozent zu. Das negativ wirkende LDL-Cholesterin ging im gleichen Zeitraum der Untersuchung um 17 Prozent zurück. Der Gesamtanteil an Cholesterin im Blutserum der mit Zedernußöl behandelten Patienten sank im Schnitt von 147 Milligramm je Deziliter Blut auf den Wert von 120 Milligramm. (Bei den Zedernüssen handelt es sich um die Samen der sibirischen „Zeder“ (Pinus sibirica), einer Zirbelkiefernart. Sie stecken, den Pinienkernen ähnlich, in den Zedernzapfen. Diese sogenannten Zedernüsse (russisch кедровые орехи) haben in der sibirischen Volksmedizin seit langem den Ruf, über ganz besondere Heileigenschaften zu verfügen.
Die Pinolensäure in den Zedernüssen gilt als besonders wertvoll
Im Zedernußöl sind 90 Prozent ungesättigte Fettsäuren enthalten, insbesondere Linol- und Linolensäuren. Außerdem als besonders wertvolle Substanzen Pinol- und Pinolensäure. Deren spezielle Heilwirkungen sind noch nicht zur Gänze erforscht. Die Wissenschaft setzt große Erwartungen in sie. Erste Untersuchungen haben schon gezeigt, daß gerade sie einen besonders günstigen Einfluß auf den Cholesterinhaushalt ausüben. Im Labor für Ernährungswissenschaften der Universitätsschule für Landwirtschaft in Fukuoka, Japan, wurden diese Wirkungen im Tierversuch nachgewiesen.
Der cholesterinsenkende Effekt der Pinol- und Pinolensäure liegt nach Einschätzung der Wissenschaftler aus St. Petersburg über dem von Nachtkerzenöl, Leinöl und Distelöl. Außerdem schwäche die Pinolensäure, wie sie in den Zedernüssen enthalten ist, die Verklumpungsneigung (Plättchen-Aggregation) im Blut und senke den Blutdruck erkennbar ab. Bei einer längerfristigen Einnahme werde durch die Veränderung des Fettstoffwechsels auch die Gewichtsreduktion übergewichtiger Menschen erleichtert und damit auch das Risiko für Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzinfarkt gesenkt. Wichtig sei die Einnahme über einen Zeitraum von mindestens drei bis sechs Monaten. Als Langzeit-Dosis wird die tägliche Einnahme von drei Gramm Öl empfohlen.