Hat Kamillentee das Potenzial zum neuen Superfood?
Eines haben die meisten neuen Superfoods gemeinsam: Ihnen haftet etwas Exotisches an. Dass es aber auch heimische Superfoods gibt, die mit beeindruckender Wirkung aufwarten können, ist vielen nicht bewusst. Ein Getränk, das lange in seiner Wirkung unterschätzt wurde, ist Kamillentee. Viele kennen den Tee mit seinem milden Geschmack seit der Kindheit. Wie nun bekannt wurde, soll er aber nicht nur bei Magenbeschwerden und Verstopfung eine heilende Wirkung haben, sondern soll ebenso für schöne Haut und besseren Schlaf sorgen. Grund genug um hin und wieder die Tasse Kaffee gegen einen Kamillentee zu tauschen.
Zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit
Der Kamillentee ist einer der klassischen deutschen Kräutertees. Er kann natürlich pur genossen werden, bietet sich aber auch gesüßt mit ein wenig Honig an. Die Kamille gehört zu den Korbblütlern. Die positiven Effekte der Pflanze auf den menschlichen Körper sind schon seit der Antike bekannt und werden gerade in der Frauenheilkunde besonders geschätzt. Kamille hat demnach eine antibakterielle Wirkung und ist entzündungshemmend. Durch ihre besondere Wirkung löst sie Krämpfe unterschiedlichster Art und fördert eine gesunde Wundheilung.
Kamille bei Schlafstörungen bewährt
Es gibt viele Anwendungsbereiche der Kamille, sodass das wertvolle Kraut nicht ohne Grund als neues Superfood gehandelt wird. Sie wird bereits seit langer Zeit bei der Behandlung von Schlafstörungen genutzt. Der Kamillentee bietet hierfür ideale Voraussetzungen, denn er ist im Gegensatz zu Schwarz- und Grüntee immer koffeinfrei. Dadurch wirkt er auf den gesamten Organismus beruhigend. Forscher haben aber auch herausgefunden, dass Kamillentee nicht nur eine beruhigende, sondern auch eine schlaffördernde Wirkung hat. Dafür soll das Apigenin, der hellgelbe Pflanzenfarbstoff, verantwortlich sein. Apigenin wirkt sich demnach beruhigend auf das Nervensystem aus. Wer mit Einschlafproblemen zu kämpfen hat, sollte also etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Einschlafen eine Tasse Kamillentee trinken.
Sanfte und natürliche Pflege für die Haut
Eine Wohltat ist der Kamillentee ebenso für die Haut. Schon seit einiger Zeit wird Kamillenextrakt in vielen Hautpflegeprodukten eingesetzt. Die in der Pflanze enthaltenen Öle dringen tief in die Haut ein und versorgen diese dort mit ausreichend Feuchtigkeit. Gerade der Haut kommen die entzündungshemmenden Eigenschaften zugute. So können Ekzeme mit Kamillentee behandelt werden. Zudem polstert der Kamillentee die Haut quasi von innen auf und sorgt für einen ausgewogenen Flüssigkeitshaushalt im Körper.
Anti-Krebs-Eigenschaften bei Apigenin entdeckt
Nicht ganz irrelevant könnte Kamillentee ebenso bei der Krebsbehandlung sein. Auch hier ist wieder das Apigenin der Schlüssel. Forscher haben demnach in diversen Versuchen beim Apigenin Anti-Krebs-Eigenschaften feststellen können. Diese sollen sich gerade auf das Wachstum einzelner Krebsarten wie beispielsweise Eierstock- und Brustkrebs positiv auswirken können. Auch das Wachstum von Hautkrebs kann offenbar durch den Genuss von Apigenin gehemmt werden können. Negativen Einfluss auf das Wachstum der gesunden Zellen hat Apigenin dabei übrigens nicht. Grundsätzlich sind aber gerade die Ergebnisse in der Krebsbehandlung immer mit ein wenig Vorsicht zu genießen. Bislang konnte diese biochemische Wirkung nämlich ausschließlich bei isolierten Krebszellen, also im Reagenzglas nachgewiesen werden. Es gab auch Studien, die versuchten, den menschlichen Körper einzubeziehen. In diesem Fall konnte das Apigenin aber nicht für eine geringere Zahl von Erkrankungen sorgen.
Doch gerade die positiven Effekte für den eigenen Schlaf und die Haut zeigen, dass es sich lohnt jeden Tag eine Tasse Kamillentee zu trinken. Bei der Auswahl des Kamillentee sollte auf Qualität geachtet werden. Gerade hier gibt es noch immer enorme Unterschiede.