Gründe für Übergewicht – Nicht immer ist ein Kalorienüberschuss Auslöser
Wer mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht, nimmt langfristig zu. So lautet die Theorie, die jedoch nicht immer Bestätigung erfährt. Denn neben einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung gibt es weitere Faktoren, die dazu beitragen, ob die Pfunde purzeln oder nicht. Falsche Ernährung ist zwar bei den meisten Menschen mit Übergewicht der Grund für das Leiden, doch es gibt auch Ausnahmen. Diese sollten Sie kennen, wenn Sie bereits seit einiger Zeit versuchen, mittels Kaloriendefizit abzunehmen.
Wassereinlagerungen: Ausgelöst durch diverse Faktoren
Wassereinlagerungen haben die unterschiedlichsten Ursachen. Sie können krankheitsbedingt sein oder durch die Einnahme von Medikamenten ausgelöst werden. Befolgen Sie bereits seit einiger Zeit eine strenge Diät, ohne Erfolge zu spüren? Dann gilt es einen Blick auf eingenommene Arzneien zu werfen. Denn insbesondere bestimmte Antidepressiva oder auch Diabetesmedikamente tragen zur Aufschwemmung bei. Sie lagern somit Wasser im Körper ein, was kaum mehr entweichen kann. Auf der Waage sehen Sie zwar viele Kilos, davon ist jedoch nicht alles Fettmasse. Im Fokus der Betrachtung sollte vor allem die Einnahme von kortisonhaltigen Präparaten stehen. Sie sorgen nicht nur für eine massive Einlagerung von Wasser, sondern tragen auch zu einer Umverteilung des Körperfettes bei.
Lipödem: Fettverteilungsstörung trägt zu Gewichtszunahme bei
Viele Frauen fragen sich, warum sich trotz Diät nichts an den Beinen tut. Sport, Kaloriendefizite und co. helfen jedoch nicht, wenn es sich bei den Fetteinlagerungen an den Beinen nicht um Übergewicht, sondern ein Lipödemsyndrom handelt. Unter einem Lipödemsyndrom versteht sich eine Fettverteilungsstörung, welche insbesondere den Po, die Beine und in seltenen Fällen die arme betrifft. Dass es sich nicht um Übergewicht, sondern ein Lipödemsyndrom handelt, spüren die Betroffenen meist. Es kommt zu einem starken Druckschmerz sowie Spannung in den betroffenen Körperstellen. Mit der Fettablagerung einhergeht die Knötchenbildung im Unterhautfettgewebe. Kleine Knötchen bilden sich aus, formieren sich zu Fettwülsten und führen zu weiteren Schmerzen.
Leiden die Betroffenen stark unter dem Lipödem, kann ein chirurgischer Eingriff helfen. Dabei wird das Fettgewebe entfernt.
Lymphödeme: Die Störung des Lymphgefäßsystems
Oftmals mit dem Lipödemsyndrom verwechselt ist das Lymphödem. Hierbei handelt es sich um eine Stauung der Lymphflüssigkeit im Gewebe. Da der Menschen über zahlreiche Lymphknoten verfügt, kann sich hier eine immense Menge Flüssigkeit anstauen. Meist zeichnet sich das Gewebe durch Schwellungen aus. Jedoch laufen viel Betroffene Gefahr, die Krankheit nicht zu merken. Zwar zeichnen sich Schwellungen aus, doch diese werden mit einer Gewichtszunahme und damit einhergehend mehr Fettgewebe verwechselt. Im Gegensatz zum Lipödem ist das Lymphödem in manchen Fällen nicht schmerzhaft.
Wissenswert: Mit dem Alter sinkt der Grundumsatz
Wer in der Jugendzeit stets essen konnte, was er wollte, ohne zuzunehmen, muss sich im Alter meist deutlich mehr zusammenreißen. Denn es liegt in unseren Genen, dass der Grundumsatz mit zunehmendem Alter sinkt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Sie trotz gleichen Bewegungspensums weniger Kalorien verbrauchen. Kalorien einzusparen oder mehr Bewegung in den Alltag einzubringen kann die Lösung sein.
Möchten Sie genau wissen, wie viele Kalorien Sie verbrauchen? Dann nutzen Sie einen Online-Kalorienbedarfsrechner und führen ein Experiment durch.
Lassen Sie sich Ihren Tagesbedarf errechnen. Dieser stellt die verbrauchten Kalorien pro Tag dar, wenn Sie sich wie gewohnt bewegen. Zu Beginn der Experiment-woche wiegen Sie sich und notieren das Gewicht. Nun verzehren Sie täglich die errechneten Kalorien. Hierzu kann eine Applikation zum Zählen der Kalorien hilfreich sein. Nach einer Woche wiegen Sie sich erneut. Ist das Gewicht konstant geblieben, entspricht der errechnete Kalorienbedarf Ihrem tatsächlichen Wert.
Haben Sie hingegen zugenommen, muss die Zufuhr der Kalorien heruntergefahren werden. Sollten Sie abgenommen haben, ist der errechnete Bedarf in der Realität höher.
Sollten Sie trotz dauerhaften Kaloriendefizits nicht abnehmen, gilt es einen Arzt aufzusuchen.